Dienstag, 30. September 2008

Rosenkranzmonat Oktober

    Das Bild stammt aus dem Katalog der Ausstellung "Zeitinseln, Ankerperlen, Geschichten um den Rosenkranz" die 2003 von dem Museum Bruder Klaus in Sachseln ausgerichtet wurde. Der Ausstellungskatalog - eines meiner Lieblingsbücher - ist noch zu haben. Hier der Text und die Melodie des Liedes an die Rosenkranzkönigin, und hier die wirklich ultimate Seite über das Rosenkranzgebet. Und dann möchte ich noch meine amerikanische Lieblingsseite zum Rosenkranz wärmstens empfehlen, auf der sich unter anderem ein kleines Rosenkranzmuseum finden lässt.
    Wer das Rosarium auf lateinisch bevorzugt kann es auf der empfehlenswerten Seite Thesaurus precum latinarum sogar als libellum runterladen.

Montag, 29. September 2008

Regina Caeli, laetare

    Sineads katholische Erziehung äußert sich keineswegs nur im öffentlichen Papst-Bilder-Zerreißen, sondern auch in wunderbaren Interpretationen katholischer Hymnen
    Regina Caeli, laetare, Halleluja    
    (Freu Dich, Du Himmelskönigin)

Samstag, 27. September 2008

Erzengelfest 29. September

Die Erzengel Michael, Raphael und Gabriel führen Tobias
(Botticini 1470)

    O unüberwindlicher Held / St. Michael/ komm uns zu Hülf / zeuch mit zu Feld/ hülff uns hie kämpfen/ die Feind zu dempffen/ St. Michael/ ze
    Die Kirch dir anbefohlen ist/ St. Michael/ unser Schutz und Schirm-Herr Du bist/ hülff uns...
    Du bist der Himmlisch Capitain/ St. Michael/ Dein Kriegsheer alle Engel seyn/ hülff uns...         
    Groß ist dein Macht/ groß ist dein Heer/ St. Michael/ Groß auff dem Land/ Groß auff dem Meer/ hülf uns ...
    Von deiner Macht zu sagen weiß/ St. Michael/ Der höllisch Drach und sein Geschmeiß/ hülff uns ...
    Mit Lucifer hast du gekämpft/ St. Michael/ und hast sein Heer und Macht gedämpft/ hülff uns ...
    O starcker Held groß ist dein Kraft/ St. Michael/ Ach komm mit deiner Ritterschafft/ hülff uns ...
    Beschütz mit deinem Schild und Schwerdt/ St. Michael/ Die Kirchen Gottes hier auf Erd/ hülff uns ...
    Und all die dir seyn zugethan/ St Michael/ die leite zu des Himmels Thron/ hülff uns zu kämpfen, die Feind zu dämpfen/ St. Michael.

Melodie GL 606
Friedrich Spee/ Rheinfelsisches Gesangbuch

Freitag, 26. September 2008

The Martian Chronicles

     Wir waren dumm. Wir versuchten Darwin und Huxley und Freud zur Seite zu schieben. Aber sie wollten sich nicht so leicht entfernen lassen. So versuchten wir also wie Idioten die Religion vom Sockel zu stoßen.
     Das aber gelang uns ziemlich gut. Wir verloren unseren Glauben und gingen mit der Frage hausieren, was das Leben für einen Sinn hat. Wenn die Kunst nur ein frustrierter Ausdruck der Libido, wenn die Religion nur Selbsttäuschung war - welchen Sinn hatte dann das Leben? Der Glaube hatte uns stets auf alles eine Antwort gegeben. Mit Freud und Darwin wurde das fortgespült. Wir waren und sind ein verlorenes Volk.

Ray Bradbury, The Martian Chronicles

Donnerstag, 25. September 2008

wurde ich dazu geführt, ...


Der liturgische Gottesdienst ist der höchste Ausdruck des priesterlichen und bischöflichen Lebens wie auch der katechetischen Unterweisung. Eure Aufgabe der Heiligung der Gläubigen, liebe Brüder, ist unerlässlich für das Wachstum der Kirche. Im Motu Proprio Summorum Pontificum wurde ich dazu geführt, die Bedingungen für die Ausübung dieser Aufgabe zu präzisieren im Hinblick auf die Möglichkeit der Benutzung sowohl des Messbuchs des seligen Johannes XXIII. (1962) als auch des Messbuchs Papst Pauls VI. (1970). Einige Früchte dieser neuen Anordnungen haben sich schon gezeigt, und ich hoffe, dass die unerlässliche Beruhigung der Gemüter Gott sei Dank voranschreitet. Ich kann die Schwierigkeiten ermessen, denen Ihr begegnet, aber ich zweifle nicht daran, dass Ihr in absehbarer Zeit zu für alle befriedigenden Lösungen gelangen könnt, damit das nahtlose Gewand Christi nicht weiter zerrissen wird. Niemand ist in der Kirche überflüssig. Jeder, ohne Ausnahme, muss sich in ihr „zu Hause“ und niemals abgewiesen fühlen. Gott, der alle Menschen liebt und nicht will, dass einer von ihnen verloren geht, vertraut uns diese Sendung an und macht uns zu den Hirten seiner Schafe. Wir können ihm nur danken für die Ehre und das Vertrauen, das er uns entgegenbringt. Bemühen wir uns daher, stets Diener der Einheit zu sein!

Benedikt XVI am 14.9.2008 in Lourdes

Mittwoch, 24. September 2008

Maria Mercedes, 24. September

    Die Heilige Jungfrau erschien 1218 in jeweils separaten Visionen St. Peter Nolasco, St. Raymond von Penafort und Jaime, König von Aragon. Sie bat Sie, einen Orden zu gründen, dessen Aufgabe die Befreiung gefangener Sklaven aus den Händen der Sarazenen sein sollte, die zu diesem Zeitpunkt große Teile der iberischen Halbinsel besetzt hielten. Am 10 August 1218 gründe Jaime von Aragon den königlichen, militärischen und religiösen Orden der "Maria vom Loskauf der Gefangenen". Bei dem größten Teil der Mitglieder des Ordens handelte es sich um Ritter, während es die Aufgabe der Kleriker des Ordens war, in den Stützpunkten des Ordens das Tagzeitengebet zu zelebrieren. Der Orden breitete sich schnell aus, sammelte große Summen für den Freikauf der Gefangenen, viele Mitglieder des Ordens gingen selbst in Gefangenschaft, um gefangene Christen auszulösen. Das Fest "Maria Mercedes" war ursprünglich nur ein Fest des Ordens bis Innocent XII es im 17. Jahrhundert auf die gesamte Kirche ausweitete.
    Zwischen 1218 und 1632 befreite der Orden der Mercedarier 490.732 Sklaven aus der Gefangenschaft.

Christentum und Poesie


Es waren schöne, glänzende Zeiten, wo Europa ein christliches Land war, wo eine Christenheit diesen menschlich gestalteten Weltteil bewohnte; ein großes gemeinschaftliches Interesse verband die entlegensten Provinzen dieses weiten geistlichen Reichs. – Ohne große weltliche Besitztümer lenkte und vereinigte ein Oberhaupt die großen politischen Kräfte. – Eine zahlreiche Zunft, zu der jedermann den Zutritt hatte, stand unmittelbar unter demselben und vollführte seine Winke und strebte mit Eifer, seine wohltätige Macht zu befestigen. Jedes Glied dieser Gesellschaft wurde allenthalben geehrt, und wenn die gemeinen Leute Trost oder Hilfe, Schutz oder Rat bei ihm suchten und gerne dafür seine mannigfaltigen Bedürfnisse reichlich versorgten, so fand es auch bei den Mächtigeren Schutz, Ansehn und Gehör, und alle pflegten diese auserwählten, mit wunderbaren Kräften ausgerüsteten Männer wie Kinder des Himmels, deren Gegenwart und Zuneigung mannigfachen Segen verbreitete. Kindliches Zutrauen knüpfte die Menschen an ihre Verkündigungen. – Wie heiter konnte jedermann sein irdisches Tagewerk vollbringen, da ihm durch diese heiligen Menschen eine sichere Zukunft bereitet und jeder Fehltritt durch sie vergeben, jede mißfarbige Stelle des Lebens durch sie ausgelöscht und geklärt wurde. Sie waren die erfahrnen Steuerleute auf dem großen unbekannten Meere, in deren Obhut man alle Stürme geringschätzen und zuversichtlich auf eine sichre Gelangung und Landung an der Küste der eigentlichen vaterländischen Welt rechnen durfte.

Novalis, Die Christenheit oder Europa

Montag, 22. September 2008

Maria, lieblich ausgedrückt

Ich sehe Dich in tausend Bildern,
Maria, lieblich ausgedrückt,
Doch keins von allen kann dich schildern,
Wie meine Seele dich erblickt.

Ich weiß nur, daß der Welt Getümmel
Seitdem mir wie ein Traum verweht
Und ein unnennbar süßer Himmel
Mir ewig im Gemüte steht.
Novalis

Meine Lieblingsmadonna steht in St. Leonhard Frankfurt am Main.

Sonntag, 21. September 2008

Alles so schön bunt hier,

    Als ich den Antrag stellte, Katholik werden zu dürfen, sandte mir das Amt zu meiner Verblüffung einen Fragebogen. Dort war auszufüllen, warum ich denn der katholischen Kirche beitreten wolle. Spontan wollte ich eintrage, es sei eben alles so schön bunt hier.
    Ich hab mir dann was Vernünftigeres ausgedacht. Und so schön bunt war es dann in meiner Gemeinde auch wieder nicht. Aber wer sucht, der findet, zum Beispiel bei Gemeinden, wie St. Leonhard in Frankfurt, die die Messe im "usus antiquior" feiern. 

Samstag, 20. September 2008

Wowi, Schnarri, Volki, der CIA und die Fürstin

    Unsere ganz schöne, ganz katholische und ganz und gar nicht maulfaule Fürstin hat sich wieder einmal mit der versammelten Hohepriesterschaft der Political Correctness angelegt. Da hat sie doch tatsächlich behauptet, im Kampf gegen die AIDS-Seuche habe die Safer-Sex-Strategie offenkundig versagt. Wer nur auf Condome setze, verfolge eine gescheiterte Strategie. Die Politik der katholischen Kirche, die stattdessen auf die Werte christlicher Moral setze, sexuelle Enthaltsamkeit und eheliche Treue fordere, sei offenkundig erfolgreicher. Wo die Kirche in Afrika stark und politisch einflußreich sei, wie in Uganda, sei auch die Neuinfektionsrate gering.
    Das konnten Wowi (ichbinschwulunddasistgutso Klaus Wowereit), Volki (Schwulenfunktionär Volker Beck) und Schnarri (Sabine Leutheusser-Schnarrenberg) nun gar nicht so stehen lassen.
     Die Fürstin sei eine "ethische Analphabetin", meint Volki, Gloria lebe in einer "mittelalterlichen Gedankenwelt" meint Schnarri, und Wowi sagt, daß die Äußerungen der Fürstin nicht nur dumm und verantwortungslos seien, in Afrika könne sie auch sehen, was Sex ohne Kondom anrichte.
    Fragen wir also die bestinformierte Institution dieser Welt, den CIA, und die offizielle Statistik der katholischen Kirche, was an welcher These verifizierbar ist.
Uganda: HIV-Rate 4,1 %, Katholiken: 41,9 %; 
Swaziland: HIV-Rate: 38,3 %, Katholiken: 5,56 %; 
Botswana: HIV-Rate 37,3 %, Katholiken 4,78%; 
Südafrika: HIV-Rate 21,5 %, Katholiken: 6,36%; 
Ruanda: HIV-Rate 5,1%, Katholiken: 47,92%; 
Burundi: HIV-Rate: 6%, Katholiken 65,25%, womit es nun auch mal genug sein soll. 
    Auch die Infektionsraten in der schwulen Szene sprechen Bände
    Die Unfähigkeit, mit Zahlen umzugehen, nennt man Dyskalkulie.

Donnerstag, 18. September 2008

Zwei Rosenkränze

    Knöpfe, grobes Garn, ein einfaches Kreuz, ein Rosenkranz, wie er primitiver nicht sein könnte. 
    Holzperlen, Bindfaden, ein hölzernes Kreuz aus dunklem Holz, ein Rosenkranz, wie er bescheidener nicht sein kann. 
    Beide Rosenkränze gehören Frauen, Frauen wie sie unterschiedlicher nicht sein könnten. Ingrid Betancourt stammt aus einer alteingesessenen einflußreichen Familie, hat eine anspruchsvolle Bildung genossen, lebte gewiß nicht in ärmlichen Verhältnissen.
    Bernadette Soubirous, die Seherin von Lourdes, wächst in Armut auf, verfügt über wenig bis gar keine Bildung, spricht noch nicht einmal die Hochsprache Frankreichs, sondern einen für städtische Franzosen fast unverständlichen spanisch-französischen Dialekt.
     Aber beide haben gemeinsam, daß eine einfache Kette, die zum Abzählen immergleicher Gebete dient, ihr teuerster Besitz ist. 
    Für Bernadette ist es wirklich fast das einzige was sie an nennenswertem Eigentum besitzt, und sie läßt sich diesen einzigen Besitz auch für alles Geld der Welt nicht abkaufen, denn diese Kette verbindet sie mit der "Dame", die ihrem Leben eine neue Richtung gegeben hat.
     Für Ingrid Betancourt war ihre Kette sechs Jahr lang die Verbindung zur Hoffnung auf Befreiung aus der Gefangenschaft. (Das Bild der Hände Ingrid Betancourts ist anläßlich einer Dankes-Wallfahrt in Lourdes augenommen)

Samstag, 13. September 2008

Gedächtnis der Schmerzen Mariens 15. September


Das Fest des Gedenkens an die Sieben Schmerzen der Jungfrau und Gottesmutter Maria wird zweimal im Kirchenjahr gefeiert. Am Freitag vor Palmsonntag und am 15. September. Der zweite Termin im Jahr wird allgemein mit dem Servitenorden  in Verbindung gebracht. Die "Servi Mariae" entstanden 1233. Sieben reichen florentinischen Kaufleuten erschien am 15. August 1233 die Jungfrau, die sie bat, die Welt zu verlassen, und ihr Leben allein Gott zu weihen.  Am 8. September verließen die Sieben Florenz und auf dem Monte Senario vor Florenz offenbarte sich ihnen die Jungfrau in einer weiteren Vision.

Die Spiritualität des Ordens ist geprägt durch die Meditation über die Passion Jesu und die Meditation der sieben Schmerzen Mariens. Dem Orden wurde 1668 das Recht gewährt, am 15. September das Fest des Gedenkens an die Sieben Schmerzen zu begehen. 1817 fügte PIUS VII nach seiner Befreiung aus der napoleonischen Gefangenschaft das Fest in den römischen Kalender ein. 

Das Fest erinnert an die sieben Schmerzen Mariens
  1. Die Prophezeiung des Simeon (Lukas 2; 25 -35)
  2. Die Flucht nach Ägypten (Matthäus 2; 13-15)
  3. Die dreitägige Suche nach Jesus (Lukas 2; 41-50)
  4. Das Treffen auf dem Weg nach Golgatha (Joh; 19; 17)
  5. Kreuzigung und Tod Jesu (Joh; 25-39)
  6. Die Kreuzabnahme (Joh. 19; 31-37)
  7. Die Grablegung (Joh.; 38-42)

Der Servitenorden kennt einen eigenen Rosenkranz, den Serviten-Rosenkranz, der die Sieben Schmerzen Mariens meditiert. Einer Offenbarung der Heiligen Birgitta von Schweden zufolge gewährt die Heilige Jungfrau den Betern sieben Gnaden, so sie den Sieben-Schmerzen-Rosenkranz beten. 

Freitag, 12. September 2008

Mariä Namen 12. Sept.


Das Fest Mariä Namen - zum Gedenken an den (imaginären) Namenstag der Jungfrau und Gottesmutter Maria - wird regional schon seit dem 16. Jahrhundert begangen. Für die gesamte katholische Christenheit verbindlich wird das Fest erst zum Gedenken an den Sieg der christlichen Truppen über das Belagerungsheer der Osmanen vor Wien am 12. September 1983. Der katholische Teil des christlichen Heeres stellte sich unter den Schutz der Schutzmantelmadonna. "Maria hilf" sollte der Schlachtruf sein, den man allerdings aus Rücksicht auf den protestantischen Teil der Heeres dann in "Jesus und Maria hilf!" änderte. Denn nicht nur Katholiken, sondern auch Protestanten kämpften an der Seite Jan III Sobieskis gegen die osmanischen Belagerer Wiens.

Der militärische Sieg über das zwar kopfstarke, aber schlecht geführte osmanische Heer beendete das jahrhundertelange Ringen zwischen Christentum und Islam. Das osmanische Reich sollte sich von dieser Niederlage nicht mehr erholen.

Im Zug der Kalenderreform nach dem II. Vatikanischen Konzil ging das Fest "irgendwie" verloren, blieb aber als regionales Fest für die deutschsprachigen Länder erhalten. Am 12. September 1983 beging Johannes Paul II ganz persönlich den 300. Jahrestag des Sieges vor Wien. Erst im Jahr 2002 wurde das Fest Mariä Namen - wohl nicht zuletzt als Reaktion auf den 11. Sept. 2001 - durch Johannes Paul II wieder in den liturgischen Kalender eingefügt. 


Dienstag, 9. September 2008

Mariä Geburt 8. Sept.

O was muß es die Engel gekostet haben,
nicht aufzusingen plötzlich, wie man aufweint,
da sie doch wußten: in dieser Nacht wird dem Knaben
die Mutter geboren, dem Einen, der bald erscheint.
Schwingend verschwiegen sie sich und zeigten die Richtung,
wo, allein, das Gehöft lag des Joachim,
ach, sie fühlten in sich und im Raum die reine Verdichtung,
aber es durfte keiner nieder zu ihm.
Denn die beiden waren schon so außer sich vor Getue.
Eine Nachbarin kam und klugte und wußte nicht wie,
und der Alte, vorsichtig, ging und verhielt das Gemuhe
einer dunkelen Kuh. Denn so war es noch nie.

Rainer Maria Rilke Aus dem Marienleben

Freitag, 5. September 2008

Lechtskatholiken und Rinkskatholiken

LICHTUNG

Manche meinen
Lechts und rinks
kann man nicht velwechsern
Werch ein Illtum!

(Ernst Jandl)

Mittwoch, 3. September 2008

Total süß !!!

Es gibt ja schon richtig seriöse Reaktionen auf unsere "Katechismus für Bittlinger" Aktion.

Aber "public forum" Zentralorgan linkskatholischer Frührentner hat wieder einmal den Vogel abgeschossen. "Erregung im katholischen Fundi Lager"; "der rechtskatholische Nachrichtendienst kath.net"; "rechtskatholische Blogger".

Rechtskatholisch! Linkskatholisch! Fundi-Lager! 

Heimat Deine Lieder. Muß ich unbedingt beim nächsten Veteranen-Treffen des anarchistischen Männerchors Bockenheim-Süd zum Besten geben!

Dienstag, 2. September 2008

Und Bittlinger zum ......

Der Grund, warum ich mich noch immer mit Bittlingers "Mensch Benedikt" befasse, ist, daß sich in diesem nicht so richtig gut gelungenen Liedlein so ziemlich alle Versatzstücke linksprotestantischer und linkskatholischer Mythen und Mären finden, die man sich denken kann. Offenbar hat B. in diesem Text so alles zusammengefasst, was er "schon immer mal sagen wollte". Manches ist nur dem verständlich, der sich schon immer in den geistig und geistlich hermetisch abgeschotteten Zirkeln "moderner" evangelischer und katholischer Christen  bewegt hat. Wer versteht schon den folgenden Satz auf Anhieb:
Jesus sagte: „‚das Reich Gottes bricht bald auf der Erde an! Leider kamen nur die Kirchen …“ Und der Kampf um Macht begann. Jener Priester, der das sagte, wurde exkommuniziert, denn in Rom und auch woanders wird man nicht gern demaskiert.
"Jener Priester"? Gemeint ist Alfred Loisy, ehemals katholischer Priester, wegen seiner von der Kirche als modernistisch gebrandmarkten Thesen 1908 exkommuniziert. Loisy, von dem tatsächlich das von B. zitierte Zitat stammt, war der wichtigste französische Vertreter der historisch-kritischen Methode der Bibelexegese, damit der wichtigste französische Verfechter der wissenschaftlichen Thesen Adolf von Harnacks.  Trotz erheblicher theologischer Differenzen teilte er letztlich zentrale Thesen der Harnackschen Theorie. Loisy endete als Anhänger einer, wie er selbst sagt, nicht christlichen sondern pantheistisch-positivistisch-humanistischen Religion.
"Abseits metaphysischer Wortgefechte: Wie Harnack glaube auch ich nicht mehr an die Göttlichkeit Jesu und ich sehe die persönliche Inkarnation Gottes für einen philosophischen Mythos an. Christus nimmt in meiner Religion einen geringeren Platz ein als bei den liberalen Protestanten. Denn ich messe der Offenbarung des Vatergottes nicht die Bedeutung bei wie jene, die so Jesus die Ehre geben."
Kann man einen Loisy zitieren, ohne sich auf die Seite des antichristlichen "Humanismus"  zu schlagen? Katholikentagsbesucher mögen das glauben.

Montag, 1. September 2008

Die neue Meßgröße:das Bitt


Folgt man der Bittlinger-Logik so beobachten wir auf diesem Bild ein katholisches Fruchtbarkeitsritual. Das Bild zeigt 50.000 jungfräuliche Bürgerinnen des Swazilandes auf ihren Herrscher wartend, dem sie knapp bekleidet und barbusig ein Tänzchen vorführen werden, auf daß sich der König unter ihnen seine 14. Ehefrau aussucht. Warum ist dieses Ritual katholisch? Ganz einfach: Swaziland ist eines der am meisten mit AIDS durchseuchten Länder Afrikas. 50% aller jungen Frauen leiden unter dieser tödlichen Krankheit. Verantwortlich  ist der Papst, denn er verbietet Kondome. Swaziland muß also katholisch sein. Weil Swaziland katholisch ist, ist auch das obig abgebildete Rituals katholisch.
Um es in den Worten des Dichters zu sagen: "Du verbietest die Kondome auch den Armen dieser Welt, förderst damit AIDS-Verbreitung, auch wenn Dir das nicht gefällt."
Womit wird nun beim Titelthema wären. Auf der hiermit eingeführten Skala für gehobenen Unfug bis höchsten Wahnsinn - der Bittlinger-Skala - ist diese Argumentationslinie mit der  Meßgröße von mindestens 9 Bitt zu bewerten. 
Nur 5% der Bevölkerung Swazilands gehören der katholischen Kirche an. Und nicht die Sexualmoral der Kirche ist Ursache für die Katastrophe, sondern die afrikanischen Erbübel Polygamie, Promiskuität und Prostitution. Warum sollen die Männer Swazilands ihrem großen Vorbild Mswati III nicht nacheifern dürfen? Und warum soll man, da ja nicht alle 14 Frauen haben können, nicht ein bißchen teilen dürfen?
90% der Bevölkerung gehören übrigens einer der vielen, vielen, in Afrika meist ganz vielen protestantischen Denominationen an. 
Nicht Katholizismus, sondern Protestantismus führt zu AIDS, könnte man daraus schlußfolgern. Dieses Argument würde ich nun allerdings ebenfalls mit mindestens 9 Bitt bewerten.