Mittwoch, 29. September 2010

Eala Frya Fresena!

Bei meiner Beschäftigung mit dem ersten Sarazenensturm auf Europa im 8. Jahrhundert bin ich auf eine Beschreibung der Schlacht bei Tours und Poitiers gestoßen. Karl Martell, der fränkische König hatte bei dieser Schlacht, die eigentlich eine Serie von Scharmützeln, Kriegen und Kämpfen war, nicht nur seine Franken an der Seite, sondern auch Langobarden, Sachsen und Friesen. Daß die Friesen damals nicht unbedingt auf Seiten der Christen standen, zeigt die Ermordung Bonifatius (754 oder 755) im zeitlichen Zusammenhang mit der Schlacht bei Tours und Poitiers (732). Doch im Lauf des 8. Jahrhunderts wurde Friesland wohl vollständig christianisiert. Auch die Sachsen waren damals keineswegs ein christliches Volk.

Meine Vorfahren entstammen wohl beiden Volksstämmen, erzogen wurde ich von einer ein bißchen verrückten Friesin, im friesischen Stolz auf das Freie Friesland, daß wohl schon seit dem 8. oder 9. Jahrhundert bestand, und seine Blütezeit im 13. und 14. Jahrhundert hatte. Mein liebes Mütterlein mußte aber wohl ihre dunklen Augen und kastanienbraunen Haare mit übersteigerter Friesischkeit kompensieren, wie das Außenseiter so manchmal tun. (Für ihre Großmutter, blond und blauäugig war sie immer nur die swatte Brout, die schwarze Braut).

Die Bauernrepublik der Sieben Seelande verfügte jedenfalls über einen Landtag und eine eigene Gerichtsbarkeit. Politisches und geistliches Zentrum der Seelande lagen in unmittelbarer Nachbarschaft. Und Friesland war bis zur Reformation im 16. Jahrhundert marianisches Stammland. Das Gerichtssiegel trägt eine Widmung an die Jungfrau Maria:

his signis vota sua reddit frisia tota cuicum pleb pia sit clemens virgo maria. Was sich in etwa so übersetzen läßt: Dieses Zeichen erwählt sich ganz Friesland aus freiem Willen:  Daß die milde und gütige Jungfrau Maria mit dem Volke sei. Sicherheitshalber brauchte es dann wohl auch noch Kettenhemd, Schwert und Wurfspeer. Es fiel mir schon so manchesmal auf, daß im Norden Heiligenbilder gerne mit martialischen Schwertern, Spießen und Äxten garniert werden.Und die friesische Hauptkirche war selbstverständlich der Jungfrau gewidmet. 

Montag, 27. September 2010

Ich las: DAS BUCH


Nun hab ich ES wirklich gelesen, während einer grippebedingten Zwangspause. DAS BUCH, das die versammelte politische KLASSE, von Angela Merkel bis KURTI BECK nicht lesen WILL. Während SIGGI POP behauptet, es gelesen zu haben, was aber gar nicht stimmt, wie der, dessen Namen NIEMALS genannt werden darf, glaubhaft versichert, jedenfalls für mich glaubhaft, nachdem ich ES gelesen habe.

Seitdem warte ich auf mögliche GENETISCHE VERÄNDERUNGEN, die sich bei mir bemerkbar machen könnten. Jedenfalls beobachte ich seit Tagen die Oberseite meiner Hände und meine, bereits Anzeichen WILDEN HAARWUCHSES zu erkennen. Mein Herzallerliebste meint zwar, da wäre gar nichts zu sehen, aber sie ist schließlich Brillenträgerin, was will man da erwarten. Außerdem erkenne ich ganz deutlich frühmorgens beim Zähneputzen, daß mein obligatorisches allmorgendliches ZÄHNEFLETSCHEN  jetzt schon viel, viel gefährlicher aussieht.

Außerdem ist das die Gelegenheit mal wieder ein Nazarener-Bildchen auf diesem Blog zu zeigen Diesmal Julius Schnorr von Carolsfeld (diese Namen!) "Die Armee der Sarazenen vor Paris 730-732 AD."  (Sarrazin=Sarazene). Psychodelisch,  diese Nazarener, nicht?

Sonntag, 26. September 2010

Der Rheinische Merkur wird abgewickelt. Und was lernen wir?


Möglicherweise war es bereits ein Fehler, einer eigentlich katholisch sein sollenden Zeitung den Namen "Rheinischer Merkur" zu geben. Denn der Zeitungstitel geht zwar auf den katholischen Autor Joseph Görres zurück, doch als Görres den Rheinischen Merkur aus der Taufe hob, hätte man Görres selbst bestenfalls als nationaldemokratisch-liberal-freimaurerischen Publizisten einstufen können. Als sich Görres zu einem der wichtigsten Vertreter der politischen Katholizismus wandelte, war der Rheinische Merkur schon längst Geschichte. Hätte man sich wirklich auf Görres berufen wollen, so hätte es wohl näher gelegen, diese Zeitschrift auf den Namen Athanasius zu taufen. Aber da hätte man ja Parallelen zum den sogenannten Kölner Kirchenstreit ziehen können, in den sich Göres wortgewaltig einmischte. Was denn nun zum staatsfrommen, harmoniesüchtigen Nachkriegskatholizismus so gar nicht gepaßt hätte.

Nun ist aus der von der DBK lange Jahre hochsubventionierten Zeitung, die doch ein bißchen die ehrenvolle Tradition des politischen Katholizismus fortführen sollte, nichts geworden. Vielleicht lags an der Namenswahl, die sich auf eine liberale, nationaldemokratische Zeitung zurückbezieht, aber nicht eigentlich auf den katholischen Autor Görres.

Wer sich auf der Homepage des Merkurs umschaut, wird recht schnell feststellen, was die Ursache des jahrelangen Siechtums war und ist. Der Merkur hat sich stets linksliberal verortet, hat man doch vor Jahren etwa die Abonnentenkartei des unter anderem von dem Ex-Streetfighter und passionierten Katholikenfressers Jörges geleiteten "Woche" übernommen. Geholfen hat es nichts. Ebensowenig die Übernahme der liberalen, staatskirchenprotestantischen "Christ und Welt". Damit gehen nun gleich drei Zeitungen unter, zwei davon zum zweiten Mal, Die Woche, Christ und Welt und Rheinischer Merkur. 

So läßt sich am Niedergang des Merkurs die bittere Realität des linksliberalen protestantisch-katholischen Lagers nachvollziehen. Die locken nicht nur keinen Hund mehr hinter dem Ofen hervor, immer weniger Menschen in die Kirchen, sondern auch keinen Leser mehr an die Kioske. Die Schrumpfung des Abonnentenstamms dieses Organs des iberalen Protestantismus wie des nachkonziliaren Deutschkatholizismus hat aber bislang niemanden zum Umdenken veranlaßt. Das Blatt wird vielmehr als subventionierte Zeitungsleiche weiter existieren, konsequenterweise als Beilage zur gleichfalls im Zweifel antiklerikalen "Zeit". So wie ja auch der Staatsprotestantisums den ungeneigten Leser weiter mit seiner "chrismon" nervt.

Aber den behördenkirchlichen Langeweilern Huber und Lehmann bleibt wie auch der unsäglichen Frau Käßmann in chrison damit weiter ein kirchenoffizielles Blättgen erhalten, das sich nicht mehr am Markt beweisen muß, und deshalb weiter die Illusion nährt, man höre ihnen in Deutschland noch zu. Und auch die brutalstmöglichen Kirchenreformer Klaus Mertes und Wunibald Müller können sich sicher sein, daß es in diesem unseren Lande noch eine sich christlich gebende Redaktion gibt, die ihre Ergüsse ganz toll findet. Nur daß ihnen keiner ihre Thesen mehr für bare Münze abkauft.

Ja, Alkohol vertrag ich schlecht, aber dennoch werde ich an Sylvester ein Fläschlein edlen Spätburgunders auf den endgültigen Untergang dieses publizistischen Wechselbalgs kippen.

Dennoch reißt eine Lücke auf. Eine Zeitung, die von ihrem Selbstverständnis einen christlichen Hintergrund hat, und die wirklich unabhängig ist - die Tagespost ist es nicht -  und nicht vorwiegend auf kirchliche Themen fokussiert ist, existiert in Deutschland nicht. Die ehemals lebendige und einflußreiche katholische Tagespresse, etwa die "Kölnische Volkszeitung" oder die in Berlin erscheinende "Germania" wurde im Dritten Reich zunächst gleichgeschaltet dann liquidiert, und erstand nach 1945 nicht wieder. 

Nun bemüht sich die "Junge Freiheit" um den Titel des "Rheinischen Merkur". Eigentlich keine gute Idee. Wenn man sich schon um alte, einstmals anspruchsvolle Zeitungstitel bemüht, läge eigentlich der Titel der Berliner Germania näher. Aber bitte sehr in altdeutsch Fraktur. 

Samstag, 25. September 2010

Frohbotschaft und Frohnatur



Langsam dämmert es mir, warum die Verlautbarungen der Deutschen Bischofskonferenz sich so manchesmal lesen, wie mit ein wenig Seriösoße leicht aufgehübschte  Pressestatements des unsäglichen deutschen Laienkatholizismus von WiSiKi bis ZettDehKah. Issesnichso, daß die DBK von den rheinischen Frohnaturen dominiert wird, auch wenn die, wie der rundliche Herr Zett, zwar am Rhein residieren, doch keineswegs als rheinisch einzuordnen sind.

Und paßt nicht die rheinische Frohnatur so niedlich und nett zu den FrohbotschaftStattDrohbotschaft-Fuzzies von WiSiKi?

So hat denn nun die Konferenz mannhaft der Weisung aus Rom widerstanden, daß das "pro Multis" nun doch nicht mit "für Viele" sondern wie gehabt mit "für Alle" übersetzt wird. Ob die Konferenz dann im unmittelbaren Anschluß an diesen Beschluß eine Runde Schunkeln angesetzt hat? Vorstellen könnte man sichs ja.

Mal ganz abgesehen von dem Käs, den die Konferenz sonst noch verzapft hat, vom Diakonat der Frau, der Zulassung der "viri probati" zum Priesteramt et cetera. Daß die Konferenz meint, sie verfüge über die Zuständigkeit zur Neuformulierung der kirchlichen Lehre von Liebe, Sexualität und Fruchtbarkeit ist hoffentlich ein Übertragungsfehler. Oder will sich unsere DBK nun zum Nebenkonzil des Nebenlehramtes aufschwingen?

Sonntag, 19. September 2010

Lieblingsvideo


Can you tell the difference?? from Corpus Christi Watershed on Vimeo.

Einfach gut gemacht. Für jeden, der Probleme damit hat, seinen lieben Mitkatholiken den Unterschied zwischen sakraler und profaner Musik zu erklären.

Justus es


17th Sunday after Pentecost: Introit from Corpus Christi Watershed on Vimeo.
heute in der Messe. Die Gemeinde wars zufrieden.

Im Namen der Hose


Endlich ein Thema, das wieder meine Passion weckt: die Hose. Oder vielmehr ihr baldiges Ende. Denn, wie schon zu Zeiten jeder grundstürzenden Zeitenwende, so sieht mein prophetisches Auge voraus, daß wir dereinst ein Kleidungsstück einem wundervollen Autodafé überanworten werden, wie schon andere Kleidungsstücke dem Vergessen überantwortet wurden: die Jeans. Oder besser gesagt, dieses ubiquitäre, häßliche Allerweltsfolterwerkzeug, das alle Welt kleidet, Männlein wie Weiblein, weil alle sich dem Terror des Ubiquitären überantwortet haben.

Die Jeans, das war unsere Uniform (was mit unser gemeint ist, erklärt sich aus diesem Blog von selbst), so wie die Hose schon die Uniform der Sansculotten war, mit dem Unterschied, daß es sich bei den Hosen der Sansculotten noch, weil maßgeschneidert, um leidlich bequeme Kleidungsstücke handelte, die nicht, wie die Konfektionsware unserer Tage immer irgendwo zu weit, zu eng oder zu kalt oder zu warm war.

Schon von ihrer Fehlangepaßtheit an die menschliche Anatomie verbietet sich eigentlich das Tragen dieses Kleidungsstücks. Es ist zu eng für das männliche Gemächt, was zur Überwärmung der Hoden führt und damit unmittelbar zur demographischen Krise. Es hat genau dort Nähte, wo es Frauen schmerzt, und führt damit unmittelbar zur weiblichen Frigidität, die wiederum der weitere entscheidende Faktor der demographischen Krise ist. 

Die 68er haben die Jeans durchgesetzt, und schon das zeigt, daß diese bakunistische Bewegung ein Werkzeug des Gottseibeiuns war. 

Der katholische Gentleman trägt Kilt!


Wer hätte es geahnt, daß der sexiest man alive des Jahres 1989,  ja sogar der sexiest man of the century (ernannt im Jahre 1999 im Alter von 69 Jahren) einen Rock trägt, katholisch ist und der Scottish National Party angehört. Der Bonnie Prince Charlie unserer Tage ist mittlerweile 80.

Das Bild zeigt Bonnie Prince Charlie im traditionellen Kilt der Highlander. Bonnie Prince Charlie residierte nach der zeitweiligen Rückeroberung Schottlands übrigens in dem Schloß, in dem die britische Queen vor wenigen Tagen Benedikt XVI empfing.

Samstag, 18. September 2010

The New War of the Hoses


Quatsch mit Soße. Das Wortspiel funktioniert natürlich NICHT. Gemeint ist der Hosenkrieg, der gerade die amerikanische Blogozese erschüttert.

Auf der einen Seite ein Kerl. Na klar. Der die Sache vor allem von der moralischen Seite (modesty, chastity usw.) sieht und gegen die godless, sexed-up secular fashion industry wettert, auf der anderen Seite eine Frau (na klar) die für Pants plädiert. Mit einer Witzischkeit, die ich schlicht (wie immer) beneide.

Wenn Katholzismus heißt, "that you always find laughter" dann steht es jedenfalls Zehn zu Null für Simcha Fisher.

Aber ich kann nicht wirklich so richtig von Herzen über Simchas Späße lachen. Allerdings find ich die Anti-Hosen-Argumente eher merkwürdig. Angeblich zeigt eine Hose "zu viel" ist also far too sexy. Echt? Ich kann mir kein abtörnenderes Kleidungsstück vorstellen - sehen wir mal von Birkenstocksandalen ab, als einen Hosenanzug. Gibt es da draußen jemanden, der Frauenjeans etwa erotisch findet?

Wer hats denn erfunden? Den Hosenanzug mein ich. Wie die sogenannte Trapezlinie, die den offenkundigen Zweck hatte, weibliche Formen unter Kleidung zu verbergen. Yves Saint Laurent, einer der stockschwulsten Modedesigner, den die Welt je gesehen hatte. Und einer der erfolgreichsten. Weil er Mode für eine Zeit gestylt hat, für die die Französin Simone de Beauvoir das von Alice Schwarzer falsch übersetzte Motto vorgab: "Man wird nicht als Frau geboren, man wird dazu gemacht." Also tun wir alles, um zu verbergen, daß wir doch als Frauen geboren wurden. Yves erfand den Hosenanzug, die Frauenbewegung den Alice-Schwarzer-Schlabberlook. (Und die doppelbenamsten Birkenstocktussies, so to say)

Wer heute über einen x-beliebigen Platz läuft und sich die Menschen ansieht, genauer gesagt, ihre Kleidung, muß feststellen, daß etwa 80 Prozent in Jeans und T-Shirts rumlatscht. Very funny Simcha.

Und ehrlich Mädels

- als ihr den Mann Eures Lebens entdeckt habt (umgekehrt funktioniert das nie) habt ihr Euch da in die Jeans geworfen, um absolut unwiderstehlich, schön und begehrenswert auszusehen? (Oke ich muß mich schon seeehr lange zurückerinnern, aber zu dem Kampfanzug, an den ich mich erinnere, gehörten jedenfalls keine Pants)
- an dem Tag, an dem ihr Euren Allerliebsten lebenslänglich an Eure Seite bandet, trugt ihr etwa Hosen? (persönlich erinnere ich mich an etwas beeindruckendes unglaublich feminines Grünes , und als meine große Tochter heiratete, ging ein Raunen durch die Menge "die Braut!!!!" das Brautkleid war ein hinreißendes halbschulterfreies Teil mit weit wogendem Rock und soviel Glanz und Glamour wie ich es an meiner lieben Tochter bis dato noch nicht erlebt habe)
- catholics dress up for mass and hear gregorian songs - pants?
- Hosenanzüge sind out.
- und die godless, sexed-up, secular fashion industry hat inzwischen selbst entdeckt, daß der androgyne Kleidungsstil der gegenderten Gesellschaft einfach scheiße aussieht und verkauft mittlerweile Klamotten im Brigitte-Bardot-Stil der 60er Jahre
- Angela Merkel trägt Hosenanzüge
- Ursula von der Leyen trägt Hosenanzüge
- Annette Schavan trägt Hosenanzüge
- Kristina Schröder trägt Hosenanzüge
- Also Mädels, schmeißt Eure Pants auf den Müll. Von mir aus zieht sie an, wenn ihr soeben der Vorstandssitzung vorsteht, gerade herumkanzlert, die neuesten uralten Thesen des Post-Post-Post-Feminismus verkündet, den Müll herunterbringt, den Dachboden entrümpelt, das Baby füttert oder einen Ölwechsel macht. (Wobei es ja gendermäßig völlig oke ist, wenn wir für euch den Müll runterbringen, den Dachboden entrümpeln, das Baby füttern oder den Ölwechsel machen, solange ihr nicht diesen bescheuerten Hosenanzug anzieht)
- und wen das immer noch nicht überzeugt, der möge sich ansehen, für wen Ives Saint Laurent seine Hosenanzüge wirklich designt hat. Aber Vorsicht. Dieser Link ist nur etwas für sehr starke Nerven.

Das Bild stellt eine Schlüsselszene des War of the Roses dar, des englischen Rosenkriegs.

Mittwoch, 15. September 2010

In festo Septem Dolorum B.M.V.


Das Fest der Sieben Schmerzen Mariae hat eine bemerkenswerte Geschichte. Es wurde schon seit dem 15. Jahrhundert zunächst - wo es der liturgischen Logik folgend auch hingehört - während der Passionszeit, d.h. am Freitag nach dem Passionssonntag gefeiert. Das Fest gehörte zu den Duplex-Festen, wurde aber nicht als gebotener Festtag begangen, sondern je nach lokaler Tradition. Wo es aber gefeiert wurde, hat es unter den nicht gebotenen Festtagen eine besonders aufwendige Liturgie, sogar eine eigene Sequenz, das Stabat Mater.

Pius VII, der zweite Papst, der von Napoleon in Haft genommen wurde, der Papst, der an einem besonders niederträchtigen und die Kirche demütigenden Schauspiel teilnehmen mußte, der Selbstkrönung des Kaisers Napoleon, führte zum Dank für seine Befreiung aus der napoleonischen Gefangenschaft am 15. September das Fest der Sieben Schmerzen Mariae ein. Dies war eine Doppelung des bereits vorhandenen, aber nicht vorgeschriebenen Festes, die Liturgie entsprach daher dem bereits bekannten Fest.

In den Wirren der Liturgiereform, die sich ja dem schmerzfreien Katholizismus verpflichtet fühlte, ging das Fest unter, erhalten blieb die Doppelung am 15. September.

Dieses Bild der Mater dolorosa steht in der Einsiedelei unserer Lieben Frau vom Verschlossenen Garten in Warfhuizen. Vor allem mit dem Taschentuch hat es eine besondere Bewandtnis.

Sonntag, 12. September 2010

Mariä Namen. Der Papst und Nine-Eleven


Die Wahl des 11.September als Datum für den Anschlag der Dschihadisten auf das World Trade Center zeigt einen Sinn für Symbolik. Am 11. September begann die Schlacht, die das Ringen zwischen dem christlichen Europa und dem osmanischen Reich entscheiden sollte. Die Schlacht am Kahlenberg. Sie endete am 12. September mit der Niederlage des Belagererheeres, einer Niederlage, von der sich das osmanische Reich nie mehr erholen sollte.

Hatte die Seeschlacht von Lepanto 1571 schon den Mut des muslimischen Riesenreiches zerstört, so zerstörte die Niederlage am Kahlenberg seine Kraft. Ein Jahr nach diesem Sieg erhob Papst Innozenz XI das Fest Mariä Namen, das bis dahin nur regionale Bedeutung hatte, zur Erinnerung an den Sieg zu einem für die ganze Kirche geltenden Festtag. Pius X bestimmte schließlich nicht den auf den 8. Sept. folgenden Sonntag, sondern den 12. September als Festtag.

Im Zug der Revolution des liturgischen Kalender verschwand der 12. September 1970 aus dem römischen Generalkalender, behielt aber seine Bedeutung im deutschen Sprachraum. Ein Jahr nach dem von islamistischen Terroristen gegangenen Massenmord am 11.September 2001 machte Johannes Paul II. den 12. September wieder zu einem für die Weltkirche verbindlichen Festtag.

Wie die Abschaffung im Jahre 1970 ist die Wiedereinführung im Jahre 2002 nicht weiter erklärt worden. Die Attentäter des 11.Sept. werden die Botschaft verstanden haben.

Samstag, 11. September 2010

nulla ars vivendi, nulla ars moriendi


Herrn Brauchitsch hat meine Generation noch in unguter Erinnerung. Brauchitsch war die Zentralfigur der sogenannten Flick-Affäre, der Mann, der im Laufe vieler Jahre die politische Klasse mit wohl insgesamt 25 Millionen D-Mark "zur Pflege der politischen Landschaft" und zum Nutzen seines Arbeitgebers fütterte. Alle Parteien, alle maßgeblichen Politiker der Zeit, Strauß, Kohl, Lambsdorff, Scheel hatten hohe Summen erhalten. Parteispenden, die unter Umgehung des Parteiengesetzes direkt an wichtige Repräsentanten der politischen Parteien gezahlt wurden. Der Verdacht der Bestechlichkeit stand im Raum, die Staatsanwaltschaft erhob Klage. Keiner wurde wegen Bestechung verurteilt, aber Brauchitsch wurde mit einer Bewährungsstrafe wegen Steuerhinterziehung belangt, Lambsdorff und Friderichs mußten Geldstrafen zahlen. Das Verfahren scheiterte am bemerkenswert schlechten Gedächtnis aller beteiligten Zeugen

Die politische Landschaft änderte sich nicht nennenswert, die wegen Steuerhinterziehung verurteilten Koofmichs bekleideten alsbald wieder hohe Positionen. Lambsdorff wurde gar von seiner Partei nur ein Jahr nach seiner Verurteilung mit der Position des Parteivorsitzenden belohnt.

Vor wenigen Tagen starb Brauchitsch im Alter von 83 Jahren. Gestern stellte sich heraus, daß er sich wohl auch seinen Tod erkauft hatte. Gemeinsam mit seiner gleichaltrigen Frau hatte sich Brauchitsch in die Hände der schweizerischen Sterbehilfevereinigung EXIT begeben.

Die Überzeugung, daß Personen, die im Licht der Öffentlichkeit stehen, mit ihrem Leben und auch mit ihrem Sterben ein Beispiel geben sollten, ist nicht mehr sonderlich weit verbreitet.

Bei Exit hat ein wahrer run eingesetzt. Vor allem, weil Exit zunehmend Menschen zum Tode verhilft, die keineswegs sterbenskrank, keineswegs schwer leidend sind, sondern nur hinfällig und alt.

So schließt sich der Kreis. Ganz am Anfang entsorgt die - ist es irgendjemandem aufgefallen? - nunmehr legale PID die genetisch Dysfunktionalen, am Ende des Lebens entsorgt EXIT die, die sich selbst und ihrer Umgebung nur noch lästig sind. Einen gefälligeren Namen für DIE PILLE, mit der Exit und Dignitas ihre Kunden ins Jenseits befördern, sollte man sich noch ausdenken. Natrium-Pentobarbital ist doch völlig unsexy. Wie wärs mit SOMA?

Italienische Verhältnisse?


Der Sarrazinskandal - skandalös ist an dieser Sache der Umgang der politischen Klasse und der veröffentlichten Meinung mit Herrn Sarrazin - wie auch der Erika Steinbach-Skandal -  hier geht es um die Ausgrenzung der letzten noch verbliebenen waschechten Konservativen in der CDU - macht eines überdeutlich: Selten war die Kluft zwischen Volk und Regierung wie auch zwischen Volk und publizistischer Nebenregierung größer als heute. Sarranzins Kernthesen treffen zu. Sie sind wissenschaftlich untermauert und werden von einer weiteren Bestsellerautorin - der verstorbenen Richterin Heisig und für einen begrenzten Bereich, nämlich den der Ausländerkrimininalität - bestätigt. Beider Bücher stehen auf der Bestsellerliste Platz 1 und 2 und werden sich dort vermutlich noch lange halten.

Sarrazins Thesen werden von der Mehrheit der Bevölkerung geteilt. Auch die Mehrheit der Wähler von CDU,SPD, FDP und der Partei der LINKEN stimmen diesen Thesen zu. Die versammelte politische Klasse tut so, als sei alles in Ordnung, als beruhe der wachsende Unmut auf nur auf Illusionen, als hätte das Volk sich nur am Sonntagsbraten den Magen verdorben. Doch hinter dieser Ignoranz steckt  zynisches Machtkalkül. Denn wen sollten die frustrierten CDU, SPD, FDP und LINKE-Wähler denn wählen?

So wurschtelt man also weiter und pflegt die persönlichen Hobbys, zu denen vor allem die Pflege der linksliberalen Schickimickiszene gehört, der man sich selbst zurechnet. 

Aber dieses System könnte schneller zusammenbrechen, als die hochmütigen Politikaster und die arroganten Chefredakteure meinen. Ein Blick nach Italien könnte helfen. Wo blieb die Democrazia cristiana? Nur noch eine kleine Splittergruppe trägt den ehrenvollen Namen dieser Partei. Wo blieben die einst starken Kommunisten? Dito. 

Was wäre denn wenn. Was geschähe, würde in Deutschland ein Geert Wilders auftreten. Dessen PVV ist mittlerweile nach den Umfragen die stärkste Partei mit 32 % der Wählerstimmen. In Deutschland wurde gerade ein CDU-Politiker aus der Fraktion im Berliner Senat gefeuert, weil er es gewagt hat, diesen "Rechtspopulisten" nur zu einer Diskussion einzuladen. Hatten wird nicht mal eine Diskussion, ob man nicht Österreich aus der EUdSSR werfen müsse, weil die ÖVP dort mit Haider koalierte? Auch in Österreich schreiten die "Populisten" von Wahlerfolg zu Wahlerfolg.

Wie siehts denn aus? Was geschähe, würde die Bundesregierung das Volk an der Entscheidung beteiligen, ob die Türkei der EUdSSR beitreten soll. Jeder weiß, daß eine krachende Niederlage die Folge wäre. Was wäre geschehen, hätte man das Volk über den Lissabon-Vertrag entscheiden lassen. Dito. Was ist Volkes Meinung zum Lieblingshobby der linksliberalen Politikasteria - der Schwulenehe oder dem Adoptionsrecht für Schwule. Kalifornien läßt grüßen. 

Ich will ja nicht vergessen, daß dies ein chrislticher Blog ist, und deshalb möchte ich schon zum Schluß was sagen, zu der Christin, die in diesem Scheißspiel niedergemacht wurde. Wer hat eigentlich die ollen Verlautbarungen ausgegraben der beiden Vertreter des Bundes der Vertriebenen? Wer hat eigentlich diese völlig überflüssige Diskussion vom Zaun gebrochen? Und wer schließlich hat das Protokoll der Fraktionssitzung an die Öffentlichkeit lanciert aus dem offenbar einzigen Grund, Frau Steinbach zu desavouieren, wohlwissend, daß die Scharfrichter der political Correctness von Claudia Roth bis Herrn Kramer von dem anderen ZK ihren Kopf fordern würden?

Frau Steinbach hat ja vor Jahren schon einmal das Weite gesucht, als die EKHN gegen den erbitterten Widerstand der konservativen Protestanten die "Einsegnung" schwullesbischer "Lebenspartnerschaften" einführten, Erika Steinbach verließ damals die Landeskirche und ging zur SELK.

Wie muß sich jemand fühlen, der nun erneut ausgegrenzt wird? 

Gäbe es Alternativen in Gestalt einer christlich-konservativen Partei, deren Profil von Menschen wie Steinacker, Merz, Kirchhoff geprägt würde, gäbe es eine sozialdemokratische Partei, die Menschen wie Buschkowsky und Sarrazin nicht nur nicht ausgrenzt, sondern sie auch anhört, gäbe es eine liberale Partei, die sich um die Menschen kümmert, die die Arbeit machen, die Kinder großziehen, die Steuern zahlen und sich an die Gesetze halten, die ausgemerkelte Republik könnte morgen zu Ende sein.

Die Democrazia cristiana ging 1993 nicht deshalb unter, weil sie freiheitlich, konservativ und christlich war, sondern weil sie es nicht mehr war. Der Dreiklang der politischen Grundwahrheiten auf die sich die DC berief, Nation, Familie, Freiheit ist moderner als - um Dutschke zu zitieren - die Charaktermasken der herrschenden Politikasterclique glauben.

Freitag, 10. September 2010

Der Terror der Konventionellen


Der Umgang mit Erika Steinbach anläßlich einer Sitzung des CDU-Fraktionsvorstand ist gleich ein doppeltes Lehrstück. Zunächst könnte es gut als Fallbeispiel für eine juristisches Seminar zum Thema Mobbing dienen. Zum anderen ist es ein eindrucksvolles Beispiel für die Diskussionskultur der politischen Klasse. Nicht etwa eine revisionistische Meinungsäußerung, die man von der Vertriebenenfunktionärin Steinbach nie wirklich gehört hat, war Grund für den Eklat, sondern die schlichte Behauptung einer wahren Tatsache, Polen habe zu einem bestimmten Zeitpunkt seine Truppen mobilisiert.

Eine Anmerkung die selbstverständlich völlig Autobahn ist.

So wie Sarrazins Anmerkung, daß türkische und arabische Emigranten überdurchschnittlich doof und überdurchschnittlich kriminell, sowie überdurchschnittlich häufig von Stütze abhängig sind.

Unbestreitbar wahr, aber "nicht hilfreich", also ebenfalls völlig Autobahn.

Auch die Behauptung Sarrazins, Intelligenz sei vererblich ist wahr. Sie ist durch wissenschaftliche Untersuchungen belegt. Niemand kann diese These wirklich bestreiten.

Dennoch ist sie völlig Autobahn.

Wir haben uns offenbar daran gewöhnt, daß bestimmte Tatsachenbehauptungen, auch wenn sie unbestreitbar den Tatsachen entsprechen, völlig indiskutabel sind.

Wer behauptet, Homosexualität sein eine psychische Deformation, oder gar eine behandlungsbedürftige Erkrankung, wird sich demnächst einem Strafverfahren ausgesetzt sehen. 

Aber dennoch ist diese Behauptung bis in die 60er Jahre hinein von allen ernstzunehmenden Psychologen aufgestellt worden, beginnend bei Freud, und nicht etwa endend bei dem Sexualrevolutionär Wilhelm Reich .

Wer hingegen behauptet, der Unterschied zwischen Mann und Frau beschränke sich nicht lediglich auf physiologische Merkmale, sondern schließe angeborene Verhaltensweisen ein, Frausein wie Mannsein sei also Schicksal, riskiert zwar noch nicht sein Leben und seine Freiheit, aber doch mindestens - siehe den casus Herman wie auch den casus Buttiglione - seinen Job.

Demnächst werden wir es auch wieder erleben, daß sich friedliche Demonstranten, die behaupten, Abtreibung sei die Tötung menschlichen Lebens, durch ein Spalier von AntiProFaFas kämpfen müssen, die sie beschimpfen, verhöhnen, angreifen, bestehlen. Und kein Staatsanwalt wird eingreifen, weil die Nötigung und Behinderung christlicher Demonstranten, wie auch die Verhöhnung christlicher Symbole noch nicht einmal als Kavaliersdelikt angesehen wird.

Ist es nicht seltsam in einer Zeit, in der eigentlich "alles geht", alles tolerabel ist,wo an Schulkinder Broschüren verteilt werden, in denen steht, daß Schwul, Lesbisch, Bi "ganz normal" sei. Eine Zeit, in der protestantische PastorInnen schwulesbische Pärchen vor dem Traualtar einsegnen, um sich die eigene "Toleranz" zu beweisen. In der ein edler Wettstreit zwischen den Staaten und Gerichten der EUdSSR stattfindet, welcher als erster die völlige Gleichstellung Homosexueller erreicht, das Adoptionrecht für schwule oder lesbische Paare einführt, die Legalisierung des assistierten Selbstmords erlaubt, die Zulassung der PID legalisiert, also die vorgeburtliche Selektion behinderter Kinder, und dies alles im Namen der Freiheit und der Toleranz?

Ist die Pornoindustrie in unseren scheißliberalen Zeiten nicht zu einem der umsatzstärksten Wirtschaftszweige geworden, alles nur im Namen einer allumfassenden Liberalität, die nichts, aber auch gar nichts mehr verbieten will?

Warum denn nur all diese Denk-, Forschungs- und Meinungsäußerungsverbote?

Beides hängt zusammen. Nichts gilt. Alles ist möglich. Alles ist erlaubt. Es gibt keine Wahrheiten. Also muß man nicht mehr um Wahrheiten ringen. Man darf nicht mehr um Wahrheiten ringen. Denn eine Wahrheit zu behaupten bedeutet, ein Anderes als Unwahrheit zu behaupten. Also ist alles wahr. Alle haben recht.

Wo aber das Ringen um Wahrheit aufhört, bleibt als Orientierung für eine Gesellschaft ohne verbindliche Normen, die auf der Erkenntnis ihrer Wahrheit beruhen (we hold these truths to be self-evident) , nur noch die Konvention. Es herrschen die, die die Macht haben, die Konventionen zu bestimmen, wie es Sarrazin bei seinem Rücktritt erklärt hat, die nahezu uniforme politische Klasse, und 70% der veröffentlichten Meinung. Und den Wahrheitssuchern droht der Terror der Konventionellen.

Das Bild zeigt Studenten, die anläßlich des Wartburgfestes im Jahre 1817, ein Korsett, einen Korporalstab, einen "Code Civil", und Bücher des angeblich "reaktionären Dichters" Kotzebue verbrennen. "Dies war ein Vorspiel nur; dort wo man Bücher verbrennt, verbrennt man auch am Ende Menschen." kommentierte Heinrich Heine diese Aktion. Er sollte auf furchtbare Weise recht behalten. Nun, Eva Hermans und Sarrazins Bücher wurden nicht verbrannt, sie erzielten vielmehr hohe und höchste Auflagen. Beide aber verloren ihre Arbeit, und Sarrazin muß nach ernstzunehmenden Drohungen um sein Leben fürchten.

Donnerstag, 9. September 2010

Ausgemerkelt


Bestellt hab ich DAS BUCH ja, und hoffe inständig, daß es von einem Boten mit hochgeschlagenem Mantelkragen und in einem NEUTRALEN Umschlag geliefert wird. Tja so ändern sich die Zeiten, als ich noch jung war (das ist so vierzig Jahre her) bekam man die Kondome in einem neutralen Umschlag und trug die Bücher offen mit sich herum. Heute prangen an jeder Ecke RIESENPLAKATE mit GIGANTISCHEN Kondomen, aber Bücher kriegt man nur noch unter dem Ladentisch.

Vor wenigen Tagen war ich Ohrenzeuge eines Gesprächs in einem Buchladen. Kundin: "Ist der Sarrazin wieder da?" Verkäuferin: "Ja, ausgelegt ist der bei uns nicht, aber ich glaube wir haben eine Lieferung bekommen, ich weiß es aber nicht so genau." Kundin: "Lassen Sies gut sein, ich glaub sowieso nicht mehr, daß ich den noch zu kaufen kriege, der wird bestimmt bald verboten."

Die Frau war völlig ernst, kein Anflug leiser Ironie.

Mittlerweile ist wohl das nächste Opfer der Sarrazin-Hysterie zu beklagen. Erika Steinbach hat Angela Merkel den Bettel vor die Füße geworfen. Sie fand (u.a.) den Umgang mit Sarrazin einfach Scheiße. Keine Böcke mehr, das konservative Feigenblatt einer ausgemerkelten CDU zu spielen.

Hört man die Schnulzensänger der 68er-Westalgie, herrschte in den fünzigern eitel Finsternuß, bis der Luziferus des 68er-Genies die dumme, dunkle, dumpfe Welt der Adenauerzeit erleuchtete, und der Wind of Change den "katholischen Mief" hinwegblies.  Rückblickend und nicht nur als Kind der 50er, sondern auch als politisch interessierter und leidlich informierter Mensch sehe ich die 50er Jahre als die wohl freieste, kreativste Periode der Republik, eine Zeit nicht nur wirtschaftlicher, sondern auch geistiger Prosperität.

Erstaunlich, daß dagegen in einer Gesellschaft wie der heutigen, in der alles beliebig, alles frei wählbar ist, sogar das eigene Geschlecht, die freie Meinungsäußerung, jedenfalls eine Meinung, die nicht mit dem Mainstream konform geht, zum existentiellen Risiko wird. Herman, Mixa, Sarrazin, Steinbach. Wer ist wohl der nächste, der unters Fallbeil muß?

Mittwoch, 8. September 2010

Maria und Mario


Daß die Jungfrau und Gottesmutter Maria am 8.Sept. Geburtstag hat, ist mir ja schon deshalb bewußt, weil ich am selben Tag geboren bin. Daß aber Mario Adorf heute seinen 80igsten feiert, hab ich heute erst in der Zeitung gelesen. Warum Mario nun Mario heißt, hat ja vielleicht damit zu tun, daß er eben an diesem Tag geboren ist. Jedenfalls fand ich Mario als Schauspieler immer supercool und einfach furchtbar sympathisch. Seine linksliberalen Ansichten find ich dagegen heute eher öde und ein bissel verschnarcht. Ein lieber Opi halt. Gebe ja schon zu, daß ich es eher mit den Grantelgreisen, wie Marios Ex-Freundin (und Freundin seiner Ehefrau Monique) und Hausnachbarin Brigitte Bardot halte. Aus Brigittes "Schrei in der Stille" hab ich ja mal die Kernsätze zitiert.

Diese Pieta steht in einer Wallfahrtskapelle ganz in der Nähe. Die Wallfahrt findet stets am Vorabend des 8.9. statt. Hierorts spricht man odenwäldisches Französisch. Ein Flambeaux ist also ein Flammbo. Außerdem outet man sich sofort als Auswärtiger,  wenn man Bürgersteig statt Trottwa (Trottoir) sagt,  oder etwa Landstrasse statt Schossee (Chaussé). Die Kinder heißen hier immer noch häufig Zoffie (Sophie), Schorsch (Georg), Schang (Jean) ist eher außer Mode gekommen, aber Schannett (Jeanette) ist immer noch beliebt.   

Sonntag, 5. September 2010

Los Wochos: Happy birthday



Von meinem Lieblingspsychiater der vor wenigen Tagen wieder einmal einen unbedingt lesenswerten Artikel in der Tagespost geschrieben hat, habe ich gelernt, worauf man bei einer sich bewegenden Frau (wie auch bei einem Mann) achten sollte, und was das Bewegungsbild einer Person im Hinblick auf die Geschlechtszugehörigkeit dieser Person am meisten prägt: die ELLENBOGEN. Unglaubwürdig? Gut, einfach nur hinsehen, und die ELLENBOGEN beachten.

Heute, zum siebzigsten Geburtstag von Raquel Welch nun also mein absolut allerletzter Beitrag zu den LOS WOCHOS. Raquel soll ja DAS Sexsymbol der sechziger gewesen sein. Kann ich nicht ganz nachvollziehen, als Raquel Welch in einem völlig bescheuerten Dino-Film namens One Million Years B.C. groß rauskam war ich Sweet Sixteen, und durfte diesen Film wegen Raquels Wahnsinnsfellbikini überhaupt nicht ankucken.

Ich stelle mir ja öfter mal Talkshows vor(sehr spannend; Martin Luther und Margot Käßmann), diese Talkshow wäre sogar denkbar: Margot und Raquel zum weltbewegenden Thema: die Pille: Geschenk Gottes oder was?

Und hier der Trailer zur Talkshow im O-Ton Raquel Welch:
Margaret Sanger eröffnete 1916 die erste Klinik für Familienplanung, und seitdem blieb nichts mehr dasselbe. Seit diesem Datum hat die zunehmende Vermarktung von Methoden der Geburtenkontrolle einen überwältigenden Einfluß auf beide Geschlechter ausgeübt und hat zu einem revolutionären Wandel unserer moralischen Werte geführt.
Als ich älter wurde in den vergangenen fünf Jahrzehnten - von 1960 bis 2010 - und während ich in dieser revolutionären Periode der Veränderung der weiblichen Sexualität lebte, habe ich erlebt, wie diese Revolution die amerikanische Gesellschaft veränderte - zum Besseren oder zum Schlechteren. 
Einerseits hat die Pille es den Frauen zum Beginn der 60er Jahre einfacher gemacht, sich dafür zu entscheiden, den eigenen Kinderwunsch aufzuschieben bis nach dem Zeitpunkt, zu dem sie sich beruflich etabliert und eine Karriere begonnen hatten. Aber dennoch bestand für junge Frauen im fruchtbaren Alter (und ich war eine von ihnen) die Notwendigkeit, das eigene Herz zu befragen - und nachzudenken über die langfristigen Folgen oraler Kontrazeptiva - bevor sie diese sehr persönliche Entscheidung trafen. 
Es war eine Entscheidung mit der ich ebenfalls konfrontiert wurde, als ich im Alter von 19 Jahren entdeckte, daß ich schwanger war. Obwohl ich mit dem Vater des Kindes verheiratet war, Jim Welch, war ich auf diese Entwicklung nicht vorbereitet. Ich glaubte, daß ich meine Karrierepläne zunächst aufgeben müsse. Aber dies war nicht einfach nur meine Entscheidung. Ich wollte immer Jims Babys haben, aber ich war nicht sicher, wie er reagieren würde. Zu diesem Zeitpunkt waren wir beide 19 Jahre und frisch verheiratet, wir kämpften um unsere Zukunft. Aber er war völlig zuversichtlich und er wünschte sich unser Baby so sehr und seine positive, optimistische Haltung entschied alles. Ich habe Jim immer geliebt für die Art und Weise, wie er in diesem Moment reagierte.
Während meiner Schwangerschaft fing ich an zu realisieren, daß es hier nicht um mich ging. Ich war nur eine Zuschauerin, die die Metamorphose beobachtete, die sich in meinem Körper abspielte, damit ein anderes Leben geboren werden konnte. Mit wurde klar, daß dies ein Akt der Selbstaufopferung war, besonders für mich als Frau. Aber wir beide waren völlig eingebunden in diesen Prozeß, nicht nur in diesem Moment, sondern für unser ganzes, restliches Leben. Und dies ist beängstigend. 
Wir können uns einbilden, daß wir diese Situation umgehen und eine Entscheidung vermeiden können, aber ich habe noch niemanden kennengelernt, dem dies gelungen ist. Jim und ich hatten zwei schöne Kinder, die ein immer noch andauernder Segen für uns beide waren. Später mußte ich mich allein durchschlagen mit meinen beiden Kleinen, als alleinerziehende Mutter, die eine Filmkarriere verfolgte. Es war ganz und gar nicht ideal, aber meine Kinder haben meinen Erfolg nicht behindert. Sie haben mir Bodenhaftung vermittelt und haben mich zu früherer Reife und Erwachsenheit gezwungen. Ich sollte nicht unerwähnt lassen, daß die Geburt von zwei Kindern meine Figur nicht beeinträchtigt hat.
Aber wenn ich eine andere Haltung zu Sex, Empfängnis und Verantwortung gehabt hätte, wäre die Entwicklung ganz anders verlaufen.
Ein signifikanter und nachhaltiger Effekt der Pille auf das weibliche Sexualverhalten während der 60er war: "Jetzt können wir jederzeit Sex haben, ohne die Konsequenzen zu fürchten. Hallelujah, laßt uns die Party feiern."
Und dabei ist es geblieben. Heute scheint niemand mehr in der Lage zu sein, die Hosen anzubehalten niemand schätzt es, sich selbst Zügel anzulegen. Es erhebt sich die Frage: ist eine Heirat noch eine mögliche Option? Ich schäme mich sagen zu müssen, daß ich selbst vier Mal verheiratet war, und dennoch bin ich der festen Überzeugung, daß die Ehe ein Eckstein der Zivilisation ist, eine grundlegende Institution die die Gesellschaft festigt, die Kindern Schutz und ein Zuhause gibt, und uns vor der Anarchie bewahrt.
Im deutlichen Gegensatz dazu hat das Fehlen von Regeln für sexuelles Verhalten, oder wie es manchen nennen, die "sexuelle Befreiung", die Vorsicht und Urteilsfähigkeit beseitigt, mit der man einen Sexualpartner wählt, was einmal identisch war mit der  Suche nach einem Gefährten für das ganze Leben. Ohne Begrenzung der eigenen Freiheit fehlt das Vertrauen und die Loyalität zwischen Paaren im fruchtbaren Alter, und dies führt offensichtlich zur Untreue. Niemand scheint davor gefeit zu sein.
Die Folge des Beispiels, das die ältere Generation gibt, ist, daß unter Teenager aus den 90ern Promiskuität mit wechselnden Partner allgemein üblich geworden ist. Vielen meiner Freunde, die Eltern von Teenagern sind, fehlten die Worte, als bekannt wurde daß Oralsex bei halbwüchsigen Mädchen, die die Mittelschule besuchen, zu einer üblichen und beliebten Praxis im ganzen Land geworden war.
Eine 13 Jahre alte Tochter eines unserer Freunde gab freimütig zu, daß sie regelmäßig mit mehreren Jungs Fellatio ausübt. "Ach komm, Mama. Es ist keine große Sache, Jeder tut es." Offensichtlich halten die Kinder das nicht für Sex, solange es nicht um direkten Verkehr geht. Kann es denn sein, daß eine normale und gesunde Person sich darüber kein Urteil mehr bilden kann?
Im Ernst, Leute, wenn ein alterndes Sex-Symbol wie ich mit der roten "Vorsicht"-Flagge wedelt, weil die moralischen Standards ein so erschreckend tiefes Niveau erreicht haben, sollte eigentlich jedem klar werden, daß wir ein echtes Problem haben.  Und wirklich, eben deshalb, weil ich dieses sexy Image hatte, ist es so wichtig, daß ich meinen Mund aufmache und sage: Wacht auf Mädels! Es ist Zeit, daß ihre Eure Socken hochzieht! Wir können es so viel besser.
Happy birthday Raquel.

Freitag, 3. September 2010

Jetzt ist alles Klar: Renate Künast ist ein Alien!


Wie konnte ich das nur übersehen! 15 Jahre habe ich einer Partei angehört, deren Farbe ausgerechnet GRÜN ist. Die Farbe der Hoffnung? Hah! Noch nie was von GRÜNEN Männchen gehört? Und das Aliens GRÜNES BLUT haben, weiß doch jeder! Schon mal einen Romulaner gesehen, der sich in den Finger geschnitten hat? Eben! Der Hinweis ist doch eindeutig!

Klar, daß das dumme Fußvolk sich vorwiegend aus Humanoiden rekrutiert. Aber vor der VÖLLIGEN GEISTIGEN ÜBERNAHME bin ich wahrscheinlich nur deshalb bewahrt worden, weil ich vor 15 Jahren aus der Partei ausgetreten bin, bevor die Nanoprobes, die mir wahrscheinlich bei jedem Bundesparteitag clandestin injiziert worden wären, ihr Werk verrichtet hätten. Ich stand kurz vor der Wahl zum BUNDESDELEGIERTEN! Gerade noch bin ich vor der GEISTIGEN ÜBERNAHME bewahrt worden!

Inzwischen ist auch klar, daß selbst erheblichE Teile der Bevölkerung, nämlich die GRÜN(!!!)-WÄHLER geistig übernommen sind. Wie haben die GRÜNWÄHLER die letzte Umfrage zu Sarrazins These beanwortet, daß die türkischen und arabischen Einwanderer zu erheblichen Teilen weder integrationswillig noch integrationsfähig sind? 69% SIND DAGEGEN!!!! Während die CDU-, SPD-,FDP- und LINKE-Wähler dieser These ZUSTIMMEN!!!

SOWIESO IST SARRAZIN AUCH EIN ALIEN!!! Der Name sagt doch schon alles. SARAZENE! Vorgestern die Sarazenen, gestern die Türken, heute die Araber, morgen die ROMULANER!!! Die wollen doch nur wissen, ob auch der letzte REST XENOPHOBIE getilgt ist. ÜBERHAUPT IST DAS GANZE BOHEI EIN TEST, WIE WEIT DIE GEISTIGE ÜBERNAHME SCHON FORTGESCHRITTEN IST.!!!! BERLIN steht kurz vor der Übernahme!!! Nach der letzten Umfrage haben die GRÜNEN(!!!)  in Berlin schon 27%!!!! "GRÜNE planen großen Angriff auf das ROTE Rathaus." DAS SAGT DOCH SCHON ALLES! GRÜN GEGEN ROT!

Aber jetzt haben sie sich verraten: dies ist der Beweis: RENATE KÜNAST IST EIN ALIEN! Schon die eigentümlich Physiognomie von Renate ist ein deutlicher Hinweis. Diese vorgeschobene Kinnpartie! Die eigentümlich HOHE STIRN, hinter der sich wahrscheinlich ein auf Nanotechnologie basierendes künstliches Gehirn verbirgt, daß uns WEIT, WEIT ÜBERLEGEN ist!

Schon vor mehr als einem Jahr fiel mir auf, daß Renate offenkundig darauf eingestellt ist, daß ihre ÜBERLEGENE RASSE  über WARP-TECHNOLOGIE und die Technik des BEAMENS verfügt, denn wie kann man das folgende Reiseprogramm ohne diese Technologie absoliveren:
An meinem letzten Tag reise ich morgens nach Vancouver-Island in Kanada zu den Walen. Stundenlang werde ich diese unglaublichen Urtiere vom Schiff aus beobachten.
Auf der Rückreise nach Europa blättere ich in einem meiner Gartenbücher. Ich lese in den letzten Stunden keine Buchstaben mehr, sondern spaziere in Gedanken durch die kontemplative Stimmung japanischer Steingärten und englischer Landschaftsgärtnerei.
Alles in 24 Stunden? Berlin-Vancouver-Reise nach Vancouver-Island-Berlin? Das geht nicht mal mit Überschall!!! Sondern bloß mit einem privaten Raumgleiter mit WARP-TECHNOLOGIE!!! IN WIRKLICHKEIT kreist wahrscheinlich schon längst ein ROMULANER-Raumschiff um die Erde, das den RENATE-KÜNAST-ROBOTER an Bord zurückbeamt und durch die wahre Renate Künast ersetzt, wenn Renate erst einmal die WELTHERRSCHAFT übernommen hat.

Dem letzten NAIVEN sollte mittlerweile klar sein, was los ist, nachdem sich der RENATE-KÜNAST-ROBOTER verplappert hat, und überall rumerzählt, daß er das Buch von SARRAZIN auf der Bahnfahrt von Hamburg nach Berlin gelesen hat! Das sind laut Fahrplan 99 Minuten! 4,686868686869 Seiten PRO MINUTE! Und das ist in Wahrheit gelogen. Ein Alien braucht für so ein Buch wahrscheinlich höchstens 10 Nanosekunden um es auswendig zu scannen!

Hat einer von Euch die Telefonnummer von Cpt. Kirk?

Mittwoch, 1. September 2010

Jubelläum!!!! Der Antimodernisteneid wird hundert!


Viel weiß ich ja nicht darüber, deshalb setze ich bescheidentlich einen link zu  Dr. Armin Schwibach.