Sonntag, 16. November 2008

Che Guevara, der Blutige

   Auf diesem Bild sehen wir drei der mit Sicherheit einflußreichsten Persönlichkeiten des 20. Jahrhunderts. Simone de Beauvoire, Jean-Paul-Sartre, Che Guevara.
    Die Heroen der Befreiung, wie ich sie einmal gesehen haben. Klar, daß ich mit einem roten Che-Guevara-Halstuch rumgerannt bin. Logisch, daß ich Sartres "Das Sein und das Nichts" gelesen habe (eine weitere der dicken Schwarten, die ich nie, nie, nie mehr lesen werde), und daß für meine damaligen Freundinnen Simone die Frau des Jahrhunderts war.
    Nun war Sartre gewiß ein begnadeter Schriftsteller, aber ein ziemlich mittelmäßiger Philosoph, dessen Theorien heute allenfalls als exotisch angesehen werden, kultureller Ausdruck der egozentrischen Ich-Besessenheit, die sich in der Mitte des 20igsten Jahrhundert ausbreitete. Über Simone de Beauvoire wäre wohl vor allem zu sagen, daß sie für ihr trauriges Leben an der Seite eines selbstsüchtigen Egomanen eine Philosophie gebastelt hat, mit der sie ihr tristes Frau-Sein schlicht wegdefinierte.
    Daß Sartre so ziemlich für jeden linken Diktator und Terroristen Lobeshymnen schrieb, von Stalin bis Pol Pot, von Andreas Baader bis Che Guevara sollte man nicht vergessen.
    Nun wäre Che, nach dem man in den 70igern in der linken Szene gerne Kinder benannte (Dutschkes Sohn hieß Hosea Che) dieses Jahre 80 geworden. Zeit für die üblichen Heldenmythen, Zeit aber auch, um Zitate des wahren Che der Öffentlichkeit bekannt zu machen. Worte eines Menschenschlächters.
In dem Moment, da der große Spiritus Rector den gewaltigen Schnitt macht, der die gesamte Menschheit in nur zwei antagonistische Parteien teilt, werde ich mit dem Volk sein, meine Waffen in Blut tauchen und rasend vor Wut jedem Besiegten, der mir in die Hände fällt, die Kehle durchschneiden. Schon spüre ich, wie sich meine Nüstern blähen.
   Dies schrieb Che, der Held 1953 in sein Tagebuch. Wenige Jahre später tat er sich als der Schlächter der kubanischen Revolution hervor, ins Amt befördert durch seinen Compagnero, den hochverehrten Fidel Castro. Dem Bericht eines ehemaligen Mitkämpfers zufolge soll diese wahre Ikone der Linken 1897 Todesurteile unterzeichnet haben, in den wenigen Monaten, in denen er Direktor des Gefängnisses für die politischen Gefangenen der Revolution war.

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