Dienstag, 24. Mai 2011

Bob Dylan: unterirdischer Geburtstag


Ich war mal ein ganz großer Bob Dylan-Fan. Jede Scheibe hab ich mir gekauft, und als Bob Dylan Mitte der siebziger in Deutschland ein großes Konzert gab, war ich da, um den Meister zu hören. Oder auch nicht. Denn Bob Dylan ist mit seinem kratzigen Näselorgan nicht unbedingt der beste Interpret seiner Songs. Oder doch. Denn einen Dylan-song so nachzusingen, daß er so klingt, wie er klingen soll ist komplizierter als es sich anhört.

Gerade bei diesem Song läuft es mir allerdings kalt den Rücken runter. Der Homesick blues war, wenn man so will der song , der den amerikanischen weathermen zu ihrem Namen verholfen hat. You don´t need the weatherman, to know, from where the wind blows.

Das Konzert fand übrigens auf dem Reichsparteitagsgelände in Nürnberg statt. Fand ich damals ein bißchen gruselig.

Heute zieh ich Verbindungslinien von love and peace zur Terrorszene der siebziger. Wie kam es, daß sich aus der Szene der Blumenkinder der blutrünstige und mordlüsterne Terror der 60er und siebziger Jahre entwickelte? Ich kann es erklären. Aber heute nicht. Heute feiert Bob Dylan seinen 70igsten Geburtstag. Und ich höre mir vielleicht, vielleicht eine meiner Dylanscheiben an. Aber heute eher doch nicht. Heute trifft sich der Chor. Heute ist Palestrina dran.

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