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Dienstag, 12. Juli 2011

Ecclesia sedens



"Die Regisseure des Gesprächsforums hatten die Teilnehmer an 39 runden Tischen mit je acht Stühlen platziert" So schreibt die "Welt" am Montag.

Ganz abgesehen davon, daß ich stets die Krise kriege, wenn ich Schlechtschreib wie "platziert" lese, die Ergebnisse des Dialogprozesses bestätigen die These daß nicht nur die Form der Funktion, sondern auch die Funktion der Form folgt. Bei Elsa läßt sich nachlesen, was aus diesen 39 Stuhlkreisen an Inhaltlichem hervorgebracht wurde - 37 Thesen. Es sind, wenn man vom üblichen nichtssagenden Theospeak absieht, die üblichen Forderungen der sogenannten Reformbewegung. Diese 37 Thesen, das ist wirklich alles, was die Elite des deutschen Gremienkatholizismus zu Stande bringen kann.

Sind das unsere 300 Besten? Die unter Millionen deutscher Katholiken erlesene Elite des deutschen Katholizismus? Wenn es so ist, dann wird es Zeit, sich Gedanken darüber zu machen, wer in unserer deutschen Abteilung der Weltkirche was aus welchem Grunde "wird". Wie sich Zentralkommitees rekrutieren habe ich als studierter Jurist in mühseliger Kleinarbeit rekonstruiert. Die Satzungen sagen mir, daß es der wird, der denen dies schon sind, jedenfalls nicht in die Suppe spucken wird. Alles weitere besorgt der Zeitgeist, der jeglicher Demokratur ja schließlich wesensgemäß ist. Da versammeln sich demnach nicht die Katholischen, sondern die vom antirömischen Affekt seit jeher Infizierten.

Es besteht also kein Anlaß, sich zu wundern. Vielmehr besteht Anlaß, eine Marschkapelle zu gründen. Diese sollte bei der nächsten Versammlung mit Pauken, Trommeln und Trompeten den Versammlungssaal umrunden und ad infinitum folgendes, von den Verirrungen der 70iger Jahre bereinigtes Marschlied  aufspielen (Vielen Dank für den Text und die Idee, Superpelliceum):

Ein Haus voll Glorie schauet
weit über alle Land,
aus ew'gem Stein erbauet
von Gottes Meisterhand.

Gott! Wir loben dich.
Gott! Wir preisen dich.
O laß im Hause dein
uns all geborgen sein!

Gar herrlich ist's bekränzet
mit starker Türme Wehr,
und oben hoch erglänzet
des Kreuzes Zeichen hehr.

Gott! Wir loben dich.
Gott! Wir preisen dich.
O laß im Hause dein
uns all geborgen sein!

Wohl tobet um die Mauern
der Sturm in wilder Wut;
das Haus wird's überdauern,
auf festem Grund es ruht.

Gott! Wir loben dich.
Gott! Wir preisen dich.
O laß im Hause dein
uns all geborgen sein!

Ob auch der Feind ihm dräue,
Ansturm der Hölle Macht:
Des Heilands Lieb und Treue
auf seinen Zinnen wacht.

Gott! Wir loben dich.
Gott! Wir preisen dich.
O laß im Hause dein
uns all geborgen sein!

Dem Sohne steht zu Seite
die reinste der Jungfraun;
um sie drängt sich zum Streite
die Kriegsschar voll Vertraun.

Gott! Wir loben dich.
Gott! Wir preisen dich.
O laß im Hause dein
uns all geborgen sein!

Viel tausend schon vergossen
mit heil'ger Lust ihr Blut;
die Reihn stehn fest geschlossen
in hohem Glaubensmut.

Gott! Wir loben dich.
Gott! Wir preisen dich.
O laß im Hause dein
uns all geborgen sein!

Auf eilen liebentzündet
auch wir zum heil'gen Streit;
der Herr, der's Haus gegründet,
uns ew'gen Sieg verleiht.

Gott! Wir loben dich.
Gott! Wir preisen dich.
O laß im Hause dein
uns all geborgen sein!

Aktion Jericho. Wird Zeit, daß wir der Ecclesia sedens den Marsch blasen. Ich spiele wahlweise Kesselpauke oder Snaredrum.

Die Kapelle braucht ein bißchen, bis sie endlich loslegt, also Geduld. Die Kapelle steht in der Tradtion des Husarenregiments Alexander II. von Rußland (Erstes Westfälisches, was auch die Musikauswahl erklärt). Der Text bestätigt, daß es Zeit wird, das Gotteslob endlich einzustampfen. Das, nachdem es in den letzten Jahren im Sinne der inclusive language gendermäßig durchgearbeitet worden ist, sowieso in GöttInnenlob umbenannt werden sollte.
Der katholischen Tradition zufolge und seit dem Konzil von Florenz 1439 kennen wir die Ecclesia militans, die Ecclesia triumphans und die Ecclesia penitens. Mit der Ecclesia sedens haben wir also nichts zu tun.

Sonntag, 3. Juli 2011

Sonntagsnews


Ärger-Nachrichten und Grummelposts könnte man eigentlich tagtäglich schreiben. Ich dachte mir, daß ich den Sonntag in Zukunft vorbehalte für Nachrichten, die Freude machen. Wie dieser Bericht über den Rückbau einer nachkonziliar umgestalteten Kirche mit allem, was des Katholiken Herz nicht freut, wie Volxaltar und Altarinsel, zu einer Kirche, die sich architektonisch wieder "ad orientem" ausrichtet. Oder "ad dominum", was das selbe bedeutet.

Besonders angetan hat es mir das "neue" alte Baptisterium, vor allem deshalb, weil ich vor einigen Monaten Zeuge einer Taufe - des Kindes von lieben Freunden - wurde, die unseren Pfarrer gebeten hatten, die Taufe doch im älteren Ritus zu zelebrieren. Erst bei diesem Ritual wurde mir klar, warum das Baptisterium in Kirchen, die vor den 60er des vergangenen letzten Jahrhunderts des vergangenen Jahrtausends errichtet wurden, meist links neben dem Altarraum vorgesehen ist. Weil die Taufe im alten Ritus als Prozession gestaltet wurde, die uns mit vielen Zitaten aus der heiligen Schrift nicht nur durch die Jahrtausende führt, sondern auch durch die ganze Kirche. Der Endpunkt dieser Prozession ist die Taufkapelle nahe des Altars.

... and the Baptistery looks like a place where something important is going to happen: