Die Vorbeterin spricht ein reizendes Hochdeutsch, d.h. man merkt ihr an, daß sie sich ganz heftig um korrekte hochdeutsche Aussprache bemüht, während die Epistel von einer jungen Dame mit einem wundervollen Odenwälder Dialekt gelesen wird. Kirche wird hier wie Küasche ausgesprochen, und wenn sich die Odenwälder um hochdeutsch bemühen wird aus dem ch ein plattdeutscher Rachenlaut.
Einfach hinreißend. Dieburg ist jedenfalls für die Katholiken aus der ansonsten potzprotestantischen Odenwälder Region sowas wie ein spiritueller Naherholungsort, mit einer neugotischen Hauptkirche und einem, jedenfalls von der Baugeschichte her ur- ur- uralten Wallfahrtskapellchen. (Der Ort war das Zentrum der römischen Siedlung, Kirchenfundamente aus karolingischer Zeit, Teile der Kirche sind romanisch, dann gotisch. Schließlich Ausbau im barocken Stil, Innenausstattung Rokoko) Hübsch, aber was mich an dieser Kirche wirklich anzieht, ist das Wissen und die Erfahrung darum, daß an diesem Ort wohl seit mehr als tausend Jahren die Hilfe der Muttergottes angerufen wird.
Gebete sind hier wirksamer als anderswo.
Das Bild zeigt den gotischen Ostchor der Kirche mit dem aus der Renaissance stammenden "Kripp´sches Altar" (es geht dabei nicht etwa um die Familie Kripp, sondern um die Krippendarstellung) . Im Zug der Erweiterung der Wallfahrtskirche wurde der Hauptaltar gewestet, der Ostaltar blieb an seinem alten Platz..
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