Holzperlen, Bindfaden, ein hölzernes Kreuz aus dunklem Holz, ein Rosenkranz, wie er bescheidener nicht sein kann.
Beide Rosenkränze gehören Frauen, Frauen wie sie unterschiedlicher nicht sein könnten. Ingrid Betancourt stammt aus einer alteingesessenen einflußreichen Familie, hat eine anspruchsvolle Bildung genossen, lebte gewiß nicht in ärmlichen Verhältnissen.
Bernadette Soubirous, die Seherin von Lourdes, wächst in Armut auf, verfügt über wenig bis gar keine Bildung, spricht noch nicht einmal die Hochsprache Frankreichs, sondern einen für städtische Franzosen fast unverständlichen spanisch-französischen Dialekt.
Aber beide haben gemeinsam, daß eine einfache Kette, die zum Abzählen immergleicher Gebete dient, ihr teuerster Besitz ist.
Für Bernadette ist es wirklich fast das einzige was sie an nennenswertem Eigentum besitzt, und sie läßt sich diesen einzigen Besitz auch für alles Geld der Welt nicht abkaufen, denn diese Kette verbindet sie mit der "Dame", die ihrem Leben eine neue Richtung gegeben hat.
Für Ingrid Betancourt war ihre Kette sechs Jahr lang die Verbindung zur Hoffnung auf Befreiung aus der Gefangenschaft. (Das Bild der Hände Ingrid Betancourts ist anläßlich einer Dankes-Wallfahrt in Lourdes augenommen)
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