Nur wenige Tage, nachdem ich die Nachricht über die Verunstaltung des Gottesdienstraumes des Mainzer Priesterseminars fand, las ich den folgenden Artikel in der FAZ von 22.10.2008:
Wenn die Mitglieder der katholischen Kirchengemeinde St. Petrus Canisius in ihrer neuen Kirche zum Gottesdienst zusammenkommen, könne sie sich von jeder Kirchenbank aus in die Augen blicken. Zugleich bleibt "der Tisch des Wortes und des Brotes" in Form von Kreuz und Lesepult in leicht verschobener Achse doch in den Mittelpunkt gerückt. Geplant sei eine Kirche in "edler Einfachheit", die in ihrer Gesamtheit einer Abendmahlsszene gleiche.Nun hat Benedikt ja schon 1999 offenbar umsonst gegen diesen Unfug angeschrieben:
Wichtig war es ..., den Ort des Wortgottesdienstes wieder deutlich vom eigentlich eucharistischen Gottesdienst abzuheben, denn hier geht es tatsächlich um Anrede und Antwort, und so ist ein Gegenüber von Verkündern und Hörern sinnvoll, die im Psalm das Gehörte verarbeiten, in sich aufnehmen und in Gebet umwandeln, so daß es Antwort wird. Wesentlich bleibt dagegen die gemeinsame Wendung nach Osten beim Hochgebet. Hier geht es nicht um Zufälliges, sondern um Wesentliches. Nicht der Blick auf den Priester ist wichtig, sondern der gemeinsame Blick auf den Herrn. Nicht um Dialog geht es nun, sondern um gemeinsame Anbetung, um den Aufbruch zum Kommenden hin, Nicht der geschlossene Kreis entspricht dem Wesen des Geschehens, sondern gemeinsamer Aufbruch, der sich in gemeinsamer Richtung ausdrückt. (Joseph Ratzinger, Der Geist der Liturgie, 1999)Die Gemeinde war schon zuvor in einem Gebäude untergebracht, daß eher die Anmutung einer Schulturnhalle vermittelte. So kann es eigentlich auch nicht schlimmer werden. Oder doch? Der Neubau wurde nötig, da sich in der für 400 Gläubige geplanten Gottesdienstturnhalle in der Regel nur noch weniger als 150 zusammenfinden zu, ja was wohl? Zum SichgegenseitigindieAugenschauen? Ein Gottesdienst kann es wohl nicht gewesen sein, sonst hätte sich die Gemeinde doch wohl gegen diese nicht edle und einfache, sondern billige und banale Hütte gewehrt.
Der nächste Abriß kommt bestimmt.
1 Kommentar:
Und dann gibt´s in Oberursel auch noch das "Faß", wie die Einheimischen so schön sagen:
http://www.kath-oberursel.de/cms/index.php5?p=hedwig
Kommentar veröffentlichen