Freitag, 24. Juni 2011

St. Johannes: Bitte recht locker.



Gerade fällt mir auf, daß ich in diesem Blog, so lange er besteht, noch nicht ein einziges Mal einen Beitrag über meinen Namenspatron geschrieben habe, den Heiligen Johannes der Täufer.

Kann ja sein, daß das damit zusammenhängt, daß der Heilige etwas aus der Mode gekommen ist, zusammen mit dem Erzengel Michael, von dem seit der Liturgiereform auch nicht mehr so oft die Rede ist. Im alten Confiteor wird er jedenfalls mit dem Erzengel Michael noch ausdrücklich genannt: confiteor ... beato Joanni baptistae, das entfällt heute im deutschsprachigen Schuldbekenntnis, wenn es überhaupt noch gesprochen wird.

Daß man auch sonst im Rahmen der Liturgiereform nicht sonderlich freundlich mit dem Vorboten des Erlösers umgegangen ist, zeigt sich aber auch daran, daß das Fest arg zusammengestutzt wurde. Abgeschafft wurde die Vigil des Täuferfest, also die eigentliche St. Johannis-Nacht, beseitigt wurde die Oktav des Festes, das doch neben dem Geburtsfest der Gottesmutter, und neben dem Geburtsfest Jesu Christi selbst, das einzige Heiligenfest ist, das an die Geburt, und nicht an den Tod des Heiligen anknüpft.

Der Vesperhymnus der Festes spielt eine ganz besondere musikhistorische Rolle. Guido von Arezzo, dem wir die Notenschrift zu verdanken haben, hat den Hymnus als didaktische Stütze und Gesangsübung komponiert, bzw. möglicherweise umkomponiert. Jeder Halbsatz des Textes beginnt mit einer anderen Note, deren Abfolge die ursprüngliche Tonleiter unseres Notensystems bildet. Ut-re-mi-fa-so-la. Später wurde aus dem ut ein do, und  am oberen Ende der Tonleiter fügte man noch ein "Si" dazu, aus den Initialen des Sancte Johannes. Do re mi fa so la si do. Näheres hier. Aus dem Beitrag wird dann auch der ein wenig verrätselte Titel dieses Post klarer.

1 Kommentar:

Admiral hat gesagt…

Alles Gute zum Namenstag!