Zur theologischen Auseinandersetzung mit der römisch-katholischen Kirche um den Ablaß hat der Catholica-Beauftragte der Vereinigten Evangelisch-Lutherischen Kirche Deutschlands (VELKD), Landesbischof Prof. Dr. Friedrich Weber (Wolfenbüttel), aufgefordert. In einem Beitrag in den am 30. September erscheinenden „VELKD-Informationen“ schreibt Weber, es bleibe „rätselhaft“, wieso zu Beginn des Paulusjahres der Vatikan wieder auf die Möglichkeit verweise, einen „vollkommenen Ablaß“ zu gewinnen.
Der Ablaß, das habe man zwischenzeitlich gelernt, sei ein Element katholischer Frömmigkeit. „Dennoch erweckt der Begriff und die mit ihm verbundenen kirchenrechtlichen Aspekte, die nach wie vor in den Lehrbüchern der Dogmatik auftauchen, Assoziationen gerade bei Lutheranern, die einer um Empathie bemühten Ökumene nicht dienlich sind“, Landesbischof Weber wörtlich.Gut, daß man immerhin "gelernt" hat, daß der Ablaß ein "Element katholischer Frömmigkeit" ist. Auch wenn das ein wenig altväterlich-herablassend klingt.
Lang genug gedauert hat es ja. Aber rund 490 Jahre sollten eigentlich genügen, um zu erkennen, daß die Lehre über den Ablaß ein wesentlicher Teil der katholischen Dogmatik ist, und nicht etwa nur in den Lehrbüchern "auftaucht", sondern im KKK verbindlich gelehrt wird. Auch wenn die üblichen in solchen Fällen stets zitierten katholischen Dissidenten, wie der unvermeidliche, und auch in diesem Papier zitierte Otto Hermann Pesch, etwas anderes behaupten.
Ein völliges Rätsel bleibt, was dies alles mit Empathie (Einfühlungsvermögen) zu tun hat. Soll es bedeuten, daß die katholische Seite nun alles zu unterlassen hat, was als Allzukatholisch die lutherische Empfindsamkeit stören könnte? Dann wäre da noch einiges zu tun. Am besten, die katholische Kirche hörte ganz auf zu existieren.
Das Bild zeigt eine Ansicht der römischen Kirche "Santa Maria della Vittoria" in der ein besonders anschauliches Beispiel protestantischer Empathie verehrt wird.
Keine Kommentare:
Kommentar veröffentlichen