Die Romance ist gewollt, schließlich ist Stephenie Meyers, die Autorin der literarischen Vorlage, von der Sittenlehre ihrer mormonischen Kirche hunderprozentig überzeugt. Jedenfalls ist die Verfilmung von Twilight derzeit die absolute Nummer eins in den amerikanischen Charts. Und sie ist es, weil sie einen bewußten Kontrapunkt zur sex-and-drugs-and-rock-and-roll-scene setzt.
Sehr zum Ärger des deutschen Feuilletons, tummeln sich da doch die im wahrsten Sinn des Wortes abgefucktesten Vertreter - oder Adepten - der in Unehren ergrauten Hippie-Generation.
Der eine oder die andere hat da richtig Schaum vorm Mund. "Ausgeburt amerikanischer Prüderie", "Träumereien von einem höchst fragwürdigen bürgerlichen Idyll", "totale Teenie-Keuschheit", "langweiliges Spießertum", textet Susan Vahabzadeh vom Zentralorgan des deutschen Linksliberalismus, der Süddeutschen.
Andererseits:
Diese Typen sind der Hit auf jedem Pausenhof. Catherine Hardwicke, seit "Thirteen" sozusagen Hollywoods Fachfrau für Pubertätsfragen, hat ein feines Gespür bewiesen, als sie den englischen Knaben Robert Pattinson als Teenietraumvampir Edward Cullen in der Verfilmung von "Twilight - Biss zum Morgengrauen", dem ersten Teil von Stephenie Meyers Bestseller-Reihe, besetzte - der ist genau der Richtige für die Rolle. Alle starren ihn an, nicht nur der Klassenneuzugang Bella Swan (Kristen Stewart), als er die Schulcafeteria durchschreitet, mit solch lasziver Arroganz, dass einem die Zeitlupe, in der er sich bewegt, geradezu natürlich vorkommt.
Vielleicht träumt sie ja in Wirklichkeit von einem Starschnitt von Robert Pattinson? Oder gleich vom ganzen Robert Pattinson. Der nicht auf dem weißen Roß, aber doch wenigstens auf schwarzen Lederschwingen einschwebt.
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