Sonntag, 4. Januar 2009

Weihnacht II: Erleuchtung in Freiburg


   Ein hübsches Bild von der Adelhauser Kirche, die nicht in Adelhausen steht, sondern in Freiburg, weil Adelhausen nicht mehr existiert, und die Nonnen der dortigen Klöster hinter die sicheren Stadtmauern Freiburgs flüchten mußten. Die Kirche ist fast winzig, aber überfüllt von den Pretiosen, die die Flüchtlingen mit sich brachten. So findet sich auch ein prachtvoller und wunderschöner Hochaltar in der Kirche, vor dem seit dem 6. Jan. 2008 die Messe im usus antiquior gefeiert wird.
   Nun ja, der Fotograf hat sich viel Mühe gegeben, um eine Position zu finden, von der aus man den besch... Volxaltar nicht sieht, der auch hier einen architektonischen Kontrapunkt zum Hochaltar bildet. (Gibt es eigentlich einen Schutzheiligen der Denkmalpfleger?). Ich habe Glück, auch am 1. Weihnachtsfeiertag findet eine Messe statt.
   Ein alter Priester betritt die Kirche, ich bin skeptisch, doch der rüstige alte Herr singt nicht nur mit kräftiger und volltönender Stimme die Messe, er hält auch noch eine wundervolle, mystische Predigt über mein Lieblingsevangelium, das johanneische, und flicht sogar Zitate meines Lieblingsschriftstellers Franz K. ein. Hingerissen folge ich der Predigt, hingerissen der Messe.
   Der Kantor hat die mächtige Stimme eines Opernsängers, die Gemeinde ist bunt gemischt, wie in anderen Messen des usus antiquior sind bemerkenswert viele Familien mit kleinen Kindern anwesend. Alles ist feierlich und gemessen, und am Ende der Messe reißt der Himmel auf, die Kirche ist überflutet vom Licht des winterlichen Mitttags. Offenbar hat der usus antiquior auch im Himmel einen Förderer.
   Es ist Weihnachten.

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