Die Kirche ist voll, der Musikverein spielt, es zelebriert ein eingefleischter Zollitischianer. Nun ja, Ringelpietz mit Anfassen rund um den Altar sind wir gewohnt, auch die übliche sozialpolitisch und tagespolitisch profilierte Predigt übergehe ich mit Nicht-Hin-Hören, doch daß der Herr Pfarrer aus seinem offenbar ganz eigenen Meßbuch liest, daß er kreativ umgestaltet (statt: sieh nicht auf unserer Sünden, sieh nicht auf unserer Lieblosigkeit etc.) läßt mich mit den Zähnen knirschen.
Als die Gemeinde das protestantische Liedlein "O du fröhliche" trällert, singe ich demonstrativ und laut den lateinisch-katholischen Originaltext ("O sanctissima"), was mir einen Schienbeintritt meines geliebten, aber gewalttätigen Eheweibs einbringt.
Der barocke Hochaltar ist wunderschön und liebevoll restauriert, aber die Ansicht verstellt ein Volxaltar der die Anmutung eines High-Fi-Racks der 70iger Jahre hat.
Sehe mich in einer wunderschönen Vision als PPPreßlufthammerpaule.
1 Kommentar:
Da bin ich froh zur Christmette in Berlin geblieben zu sein: eine halbe Stunde Anbetung vor der Messe, Verehrung des in die Krippe gelegten Herrn, die Missa Brevis von Palestrina als Ordinarium, das Proprium nach dem Graduale Romanum und die ganze Messe im usus antiquior. Berlin ist immer eine Reise wert.
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