"Nein zur Judenmission - Ja zum Dialog" nennt sich dieses Werk, und die theologischen Implikationen dieses bemerkenswerten Produktes katholisch-jüdischer soixante-huitards auszuloten fehlt hier leider, leider der Platz. Ein paar Kernsätze sollte man sich aber auf jeden Fall merken:
Es ist der Ertrag jüdisch-christlichen Gesprächs, daß Juden respektieren können, wenn Christen das Erlösungshandeln Gottes durch Jesus für ihre Weltsicht bezeugen. (eine geradezu klassische Definition des ethisch-religiösen Relativismus) Christen vertreten heute gemeinsam mit Juden, daß das ethische Handeln aller Menschen einen Weg zu Gott eröffnet, jenseits der Glaubensunterschiede. (das meinte ich mit dem trapsenden Pelagius, dem Urpropheten des modernen Gutmenschentums)
Der frühere (the Hermeutics of Discontinuity, isn´t it?) theologische Missionsbegriff besagt, daß die Kirche in ihrer Mission den Auftrag Jesu wahrnimmt, allen Menschen seine Botschaft zu verkünden und sie zu taufen. ... Das Zweite Vatikanische Konzil hat den allgemeinen Heilswillen Gottes von Neuem ausdrücklich vertreten und lehrt in Übereinstimmung mit älteren kirchlichen Traditionen, daß auch Menschen ohne Taufe das Heil erlangen können, wenn sie dem Ruf ihres Gewissens Folge leisten.
Seitdem (seit dem VII nämlich) gibt es auch keine organisierte Judenmission mehr und es darf sie auch nicht geben.
Allerdings (Oha! hier etwa beginnen die Streicher mit dramatischem Gefidel, die Kesselpauken mit grollendem Grummeln ) hat sich die Situation nach der erweiterten Wiederzulassung der außerordentlichen Form des römischen Ritus mit der von Papst Benedikt XVI revidierten Karfreitagsbitte verändert.Was schließen wir daraus? Benedikt steht nicht auf dem Boden des Konzils! Jedenfalls nicht auf dem Boden, den das ZK für den Boden des Konzils hält.
Mit konzilsfester Theologie hat indessen dieses unter anderem von 23. Professorii et Doctorii unterzeichnete Papier nun allerdings überhaupt nichts zu tun , denn ganz im Gegensatz zu den Behauptungen meines Lieblings-ZKs (es ist schließlich das einzige, das wir noch haben! Schluchz!) erklärt das Konzil:
Den katholischen Gläubigen wendet die Heilige Synode besonders ihre Aufmerksamkeit zu. Gestützt auf die Heilige Schrift und die Tradition, lehrt sie, daß diese pilgernde Kirche zum Heile notwendig sei. Christus allein ist Mittler und Weg zum Heil, der in seinem Leib, der Kirche, uns gegenwärtig wird; indem er aber selbst mit ausdrücklichen Worten die Notwendigkeit des Glaubens und der Taufe betont hat (vgl. Mk 16,16; Joh 3,5), hat er zugleich die Notwendigkeit der Kirche, in die die Menschen durch die Taufe wie durch eine Türe eintreten, bekräftigt. Darum könnten jene Menschen nicht gerettet werden, die um die katholische Kirche und ihre von Gott durch Christus gestiftete Heilsnotwendigkeit wissen, in sie aber nicht eintreten oder in ihr nicht ausharren wollten. (Lumen gentium, Abschnitt 14)
4 Kommentare:
Danke. Das ist ein wichtiger Hinweis. Pelagianismus ist tatsächlich die heute gefährlichste Irrlehre.
Dann steht der neue Münstersche Bischof auch nicht auf dem Fundament des II. Vatikanischen Konzils, weil er sagte: "Aber Kirche ist nicht in erster Linie eine Agentur für Werte und Sinnfragen. Sie ist zuerst Verweis auf Jesus."
Und sagte nicht auch Martin Luther, daß die guten Werke erst aus dem Glauben heraus entstehen? Gut, Luther muß das II. Vatikanum nicht gekannt haben.
Das ZdK ist unmöglich. Das Bild hier paßt sehr gut. Es ist alles ein kommunistisches Getue.
Dieses Politbüro soll aufhören, sich "katholisch" zu nennen.
Es ist eher eine Aufsichtsbehörde über die Kirche, wie in jedem sozialistischen Land.
Katholisch zu sein, erwarte ich ja von diesem ZK gar nicht mehr. Man wäre ja schon mit "christlich" oder "jüdisch" zufrieden. Das Kollegium ist aber offenkundig eine weder jüdische noch christliche Bande bestenfalls agnostischer Apostaten.
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