1968. Die Westernhelden traten plötzlich nicht mehr geschniegelt, gebügelt und frisch onduliert vor die Kameras. Sie waren schmutzig, häßlich und hatten fettige Haare. Schießereien klangen nicht nach Platzpatronen sondern nach Dynamit. Die Toten sahen tot aus, und nicht immer siegte das Gute, sondern manchmal siegte auch Klaus Kinski. Die Hüter des Gesetzes entpuppten sich manchmal als Massenmörder, und die Gesetzlosen waren zwar selten richtig die Guten, aber zumindest guter als die richtig bösen Guten.
Ich glaube, daß ich die wichtigsten Italo-Western mindestens ein halb dutzend Mal gesehen habe. Draußen vor der Tür fachsimpelten wir über Silence`9mm Mauser Parabellum und Django war nach Kalaschnikoff der absolut beliebteste Hundename.
Und Ennio Morricone schrieb die Filmmusik. Genial. Super für die Dolby-Abrißbirnensound-Filmtheaterbeschallung, aber auch noch gut genug für den Konzertsaal.
Vor kurzem hat Ennio seinen Abscheu über klampfende Pfaffen und banalen Sacropop kundgetan und völlig zu recht behauptet, daß verglichen mit den unsäglichen Liedlein der NGL-Bewegung seine Filmmusik doch ungeheuer feierlich klinge. Recht hat er.
Hohes Lob von Ennio Morricone auch für Benedikts Bemühen, der Gregorianik wieder Heimatrecht in der katholischen Liturgie zu verschaffen.
Fehlt nur noch ein neuer Western im Sergio-Corbucci-Stil mit Ennio Morricone im Showdown mit Clemens Bittlinger.
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