Dienstag, 1. September 2009

Gebet für eine Bakunistin

   Hatte ich schon erwähnt, daß ich Anfang er 70iger Jahre Unterstützer oder Mitglied verschiedener bakunistischer Organisationen war? Sicher nicht. Das ist nichts, was einen Menschen schmückt. Die Namen dieser Organisationen waren bekannt oder auch nicht. 
   Ich bin nicht ungeschoren davon gekommen. Aber andere deckt der grüne Rasen, oder der Wüstensand, oder Schlimmeres. Ich habe mich  herauswinden können. Gut, um es genauer zu sagen, ich habe mich herausgelogen. So wie viele andere auch. 
   Daß eine von uns zum Gebet gefunden hat, habe ich vor wenigen Tagen zum ersten Mal gelesen. Und daß das nicht unriskant ist. Verena Becker sitzt wegen des Verdachtes, an der Ermordung des Generalbundesanwalts Buback beteiligt gewesen zu sein, in U-Haft. Man hat ein paar Genpartikel auf einem Bekennerschreiben gefunden. Und eine Notiz, in der von Schuld die Rede ist, und davon, daß sich Verena Gedanken macht, ob es nicht besser sei, für Buback  zu beten. 
    Bei dieser Nachricht hatte ich das Gefühl, daß wieder ein Puzzleteil meines Lebens auf seinen Platz fällt, und das Bild dessen, dem wir gedient haben, deutlicher hervortritt. Ja, wir müssen beten. Daß der Herr die Welt von den Bösen Geistern befreit, die wir gerufen haben. Ich bete für die Toten, die Gefangenen, die Einsamen, die Verarmten, die Todtraurigen. Ich werde heute abend für Verena Becker beten.

Sancte Michael Archangele,
defende nos in proelio,
contra nequitiam et insidias diaboli esto praesidium.
Imperet illi Deus, supplices deprecamur:
tuque, Princeps militiae caelestis,
Satanam aliosque spiritus malignos,
qui ad perditionem animarum pervagantur in mundo,
divina virtute in infernum detrude.
Amen.

Keine Kommentare: