Oh nein, harmlos ist Grinsekatze nicht, vielmehr ist sie ja das Lieblingshaustier der bösen Herzogin, die für ihr Leben gerne Köpfe rollen läßt. Und so mancher, der es in der Vergangenheit gewagt hat, die liebreizende Frau Käßmann zu kritisieren, hat ja auch wirklich anschließend seinen Kopf, pardon Job vermissen müssen.
Doch noch etwas anderes erinnert mich an die Grinsekatze. Sie ist eine Meisterin des Verschwindenlassens.
Nun kann man Margot Käßmann nicht vorwerfen, daß sie etwa an der Demontage gemeinsamer christlicher Überzeugungen an vorderster Front stets beteiligt war. In der Stammzelldebatte hat sie eisern an ihrem Nein festgehalten, als Huber schon seinen eigenen Kirchenleuten in den Rücken fiel und das Ganze dann auch nutzte, um eine weitere antikatholische Front zu eröffnen. Dafür ist nun die von ihr mit herausgegebene "Bibel in gerechter Sprache" ein auch von protestantischer Seite scharf kritisiertes Sammelsurium von glatten Textfälschungen und fundamentalen Häresien, gut für ein gutes Dutzend Fantastilliarden Jahre verschärftes Fegefeuer.
Aber es kann Käßmann eigentlich nicht verborgen geblieben sein, daß der deutsche Protestantismus in der Unsichtbarkeit zu verschwinden droht. Was sie nicht wird sehen wollen, ist, daß der gnadenlos opportunistische Kurs der EKD eine der wichtigsten Ursachen dieser Krise ist.
Vor kurzem las ich ein Interview mit einem in meiner Provinzhauptstadt einflußreichen und wichtigen Kirchenfunktionär. Noch 1990, so lese ich in dieser Nachricht, gab es 67.000 eingeschriebene Protestanten in dieser Großstadt mit 135.000 Einwohnern. Knapp 50%, nicht schlecht in der ehemaligen Hauptstadt eines protestantischen Bundeslandes. Seit dem haben ziemlich genau 1.000 pro Jahr die Kirche verlassen. In weniger als zwei Jahrzehnten schrumpfte die Gemeinde in D. um 19.000 Menschen, heute sind nur noch 35 % der Bevölkerung dieser Stadt protestantisch. Dagegen scheint kein Kraut gewachsen, und sieht man sich die Bevölkerungsstruktur an, ist die Zukunft düster. Während bei den über 75jährigen noch rund 60% der Bürger dieser Stadt sich zur EK zählen, sind von den Neugeborenen nur noch 18% protestantisch getauft. Schon in wenigen Jahren werden die Christen in unserer Stadt nur noch eine Minderheit darstellen.
Bald wird nur noch das Grinsen der protestantischen Medienprofis in der Luft hängen. Und auch das wird - wie wir ja aus dem Märchen wissen - sich bald in Luft auflösen. Ganz langsam, damit sich niemand erschreckt.
6 Kommentare:
Ich glaube nicht, dass Käßmann ins Fegefeuer muss. Das hieße ja, sie käme irgendwann in den Himmel.
@ Mcp: ...oh, das ist sehr gemein...und hat mir direkt am frühen Morgen die Ernüchterung in Bezug auf mein eigenes Streben gebracht, da wir ja alle nicht unfehlbar sind.
Bei uns auf der Straße wohnt eine aktive Protestantin, da sie letztens so gegen die "Einrichtung: katholischer Priester" gewettert hat, werde ich sie mal fragen, was sie von diesem grinsenden, weiblichen Bischof hält oder wir fragen Alice ob sie aus dem Wunderland auftaucht und mal ins EKD geht, die Katze wäre jetzt da und genauso, wie sie die Herzogin gefragt hat auch der/die/das EKD fragt: "„Please would you tell me, why your cat grins like that?“
Komisch - ich habe bisher immer beim Dalai Lama an die Grinsekatze gedacht.
Also Theresia-Benedicta und ich kennen unter dem Begriff "Grinsekatze" eine ganz andere Person ... *gg*
Ja, ja, lieber Stanislaus, daran hab ich auch automatisch denken müssen, dass die Grinsekatze auch in der Una Sancta existiert...
gögg
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