Die immense Popularität der Heiligen Barbara zeigt sich unter anderen an den vielen Altären, die ihr gewidmet sind, an zahlreichen Patrozinien und unzählbaren Bildnissen und Statuen. Lucas Cranach, der dieses Bild gemalt hat, hatte noch eine besondere Beziehung zur Heiligen Barbara, nicht nur seine Mutter, sondern auch seine Frau und eine seiner Töchter trugen den Namen der Heiligen. Daß das dazu führen mußte, daß sein Bildnis der Heiligen Barabara die Heilige als ganz besonders wunderschöne, im Stil der Renaissance prachtvoll gekleidete Frau darstellt, war ja doch klar. (Also ich mache mir ja Gedanken, wenn ich Maler gewesen wäre, und den Auftrag hätte, die Namenpatronin meiner Frau zu malen, und die mir die ganze Zeit über die Schulter sieht, das stell ich mir schon ziemlich anstrengend vor.)
In meiner Provinzhauptstadt findet sich ja eine ganze Sammlung wundervoller Altäre und Bildnisse. Die lutheranischen Landesfürsten Hessen-Darmstadts sammelten systematisch alle Altäre ein, die ihre lutheranischen Landeskinder als "überflüssig" aussortierten. Natürlich findet sich auch ein Barbara-Altar darunter. Ein ziemlich gruseliges Stück, zeigt er doch die Folterung der Heiligen in allen brutalen Details. Den Menschen des Mittelalters war noch sehr gut bewußt, daß ihre Kirche eine Kirche der Märtyrer war.
Keine Kommentare:
Kommentar veröffentlichen