Mittwoch, 15. September 2010

In festo Septem Dolorum B.M.V.


Das Fest der Sieben Schmerzen Mariae hat eine bemerkenswerte Geschichte. Es wurde schon seit dem 15. Jahrhundert zunächst - wo es der liturgischen Logik folgend auch hingehört - während der Passionszeit, d.h. am Freitag nach dem Passionssonntag gefeiert. Das Fest gehörte zu den Duplex-Festen, wurde aber nicht als gebotener Festtag begangen, sondern je nach lokaler Tradition. Wo es aber gefeiert wurde, hat es unter den nicht gebotenen Festtagen eine besonders aufwendige Liturgie, sogar eine eigene Sequenz, das Stabat Mater.

Pius VII, der zweite Papst, der von Napoleon in Haft genommen wurde, der Papst, der an einem besonders niederträchtigen und die Kirche demütigenden Schauspiel teilnehmen mußte, der Selbstkrönung des Kaisers Napoleon, führte zum Dank für seine Befreiung aus der napoleonischen Gefangenschaft am 15. September das Fest der Sieben Schmerzen Mariae ein. Dies war eine Doppelung des bereits vorhandenen, aber nicht vorgeschriebenen Festes, die Liturgie entsprach daher dem bereits bekannten Fest.

In den Wirren der Liturgiereform, die sich ja dem schmerzfreien Katholizismus verpflichtet fühlte, ging das Fest unter, erhalten blieb die Doppelung am 15. September.

Dieses Bild der Mater dolorosa steht in der Einsiedelei unserer Lieben Frau vom Verschlossenen Garten in Warfhuizen. Vor allem mit dem Taschentuch hat es eine besondere Bewandtnis.

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