Sonntag, 22. Mai 2011

Die Kirche und die schönen Frauen


Scipios Beschwerde darüber, daß ein 42 Jahre alter kurzhalsiger, bräsiger Moppel mit beginnender Glatze,  die deutsche katholische "Jugend" repräsentiert, während die "schönste Frau Koreas", Kim Tae hee als das "Gesicht" der katholischen Kirche in Korea gilt, inspiriert mich zunächst dazu, wieder ein Boucher-Bild einzustellen, selbstverständlich mit dem Lieblingssujet Francois Bouchers, der Madame de Pompadour.

Die nun gottlob beendete Hauptversammlung der "katholischen Jugend" hat uns mal wieder ein Papierle beschert das die sattsam bekannten Thesen von WiSiKi bis Memorandum Freiheit referiert. Klar, daß der zentrale Text wieder mit dem F-Wort garniert ist. Nach "Kirche der Freiheit" (Huber, EKD), "Memorandum Freiheit", nun also "Freiheit der Kinder Gottes". Daß sich unsere offenkundig eher mittelalten als wirklich jungen Freiheitsfreunde nicht entblödet haben, ernsthaft, wie angekündigt, ihre Thesen nach vermeintlich lutherschem Vorbild anzuschlagen, sagt mehr über den Geist der in Altenberg Versammelten aus, als das unsägliche Sammelsurium weitestgehend "geistloser" Resolutionen, die die Versammlung beschlossen hat.

Es ist ja schon so, daß mich ex-altlutheranischen katholisch konvertierten Apo-Opa eine gewisse Verzweiflung packt, wenn ich sehe, daß da ein Trupp offenkundig bildungsferner Endzwanziger bis Mittvierziger ein vorgeblich historisches Ereignis nachvollzieht, von dem aufgeklärte Lutheraner wissen, daß es sich so nie zugetragen hat. Aber das nur nebenbei.


Nun kreiselt die Versammlung wieder um das Thema der "Beteiligung der Frauen an der Leitung". Frauen also sind nur dann in der Kirche "gleichberechtigt", spielen nur dann eine Rolle, wenn sie "Macht teilen". Macht aber ist  Priester/Männermacht. Von da gelangen wird flott zur These, daß erst mit  der Zulassung der Frauen zu den Weiheämtern das emanzipatorische Ziel erreicht sei.
Wir teilen die Überzeugung nicht, dass es der Kirche verboten ist, Frauen zu den Weiheämtern zuzulassen.
Haben unsere katholischen "Jugendlichen" beschlossen. Überzeugung? Daß Frauen nicht zu den Weiheämter zugelassen sind, ist verbindliche kirchliche Lehre.

Daß die katholische Kirche Koreas im Kontrast zum betont androgynen Auftritt der BDK"J"  - Hauptthema der Versammlung war offenbar die Geschlechterpariät, also die genderistische Gleichmacherei - ausgerechnet bei koreanischen Soldaten mit dem Bild einer wunderschönen Frau wirbt, macht mich ja irgendwie nachdenklich. Darf man das? Sind katholische Mädchen etwa hübscher als andere? Kann es ein Motiv sein, katholisch zu werden um einer schönen Frau willen?

Oder besser gesagt, darf es ein Motiv sein?

Historisch gesehen ist es immer ein Motiv gewesen. Die hübschen katholischen Mädchen waren hochwahrscheinlich effektiver als der Jesuitenorden. Und mit Sicherheit gläubiger. Wegen der Glaubensstärke und Durchsetzungsfähigkeit der mit protestantischen Männern verheirateten katholischen Frauen der preußischen Westprovinzen hat der preußische Staat den ersten Akt des Kulturkampfs eingeleitet. Beendet wurde er erst durch Preußens König Friedrich Wilhelm IV - der mit einer katholischen bayerischen Prinzessin verheiratet war. Wie man sah, waren Frauen doch die besseren Missionare. Die koreanische Kirche liegt also richtig. Oder?

Wenn ich mich in die Denke unserer Berufsjugendlichen versetze (was mir leicht fällt, war dies Denke doch einstmals auch meine Denke), liegen die Koreaner natürlich falsch. "Mit den Waffen einer Frau" für den Glauben zu kämpfen ist natürlich völlig daneben. Weil eben dies ja voraussetzt, daß sich Frau dem "traditionellen Rollenmodell" unterwirft, nämlich sich einen Mann sucht, heiratet und Kinder erzieht, statt sich dem hehren Ziel zu widmen die "Berufswelt" zu erobern, Vorstandssitze in kapitalistischen  AGs und Ministerposten zu erklimmen. Oder Womynpriest, Bischöfeuse und letztendlich Papesse zu werden.

Aus kirchlicher Sicht ist der traditionelle Dienst der Frauen an und in der Kirche allerdings wesentlich effizienter. Der Priestermangel ist ein großes Problem, der Ehefrauen- und Müttermangel ist ein viel größeres.

7 Kommentare:

Dorothea hat gesagt…

Gut gebrüllt Löwe. Und die kleine Koreanerin ist wirklich niedlich.

jolie hat gesagt…
Dieser Kommentar wurde vom Autor entfernt.
jolie hat gesagt…

mein ganz persönlicher favorit:

http://www.bdkj.de/fileadmin/
redakteur/bilder/Bundesvorstand/
Dirk_Taenzler/bdkj_taenzler_239.jpg

Imrahil hat gesagt…

Katholische Frauen sind echt schöner als andere.

Scipio hat gesagt…

@jolie: Also wenn sich da nicht zeigt, daß er's kann, voll drauf hat, mittendrin dabei ist, wo sonst? Der kann sogar in der BDKJ-Zentrale den Türöffner bedienen!

Laurentius Rhenanius hat gesagt…

Mit Dorothea und dem großen englischen Dichter will ich meine Freude über diesen Artikel so ausdrücken: "Gut geschienen, Mond!"
Außerdem:
Katholische Frauen sind wirklich hübscher! Wenn ich nur allein meine Gattin ansehe...
Sie ist das q.e.d. für diese These!
;-)

Miriam Jung-Mee hat gesagt…

Interessant auch, dass die Koreaner anscheinend noch die Schönheit von Frauen in chapel veil zu würdigen wissen.