Montag, 16. November 2009

Bibel zitieren wird zum Risiko

   Dante lesen auch, wenn sich die am 16. November vom Rechtsausschuss der Parlamentarischen Versammlung verabschiedete Resolution durchsetzt. Denn diese Resolution fordert nicht nur die europaweite Legalisierung der Homoehe, wie das Adoptionsrecht für "LGBT-Personen" kritisiert schärfstens die Ungerechtigkeit, Ablehnung und Diskriminierung der Lesben, Schwule, Bisexuelle (!) und Transen ausgesetzt sind. Der Rat ist auch "besorgt" über das Verbot lesbischwulbisexueller Paraden in einigen europäischen Ländern. 
   Vor allem fordert die Resolution das Verbot und die strafrechtliche Ahndung von "Hate-speech" "gewisser" prominenter Personen "including religious leaders". Meisner, Benedict XVI und andere "religious leader" leben also demnächst gefährlich, wenn sie nicht in den Lobpreis der brave new world der lesbian, gay, bisexual and transgender community einstimmen. Da dann wohl alsbald auch die Bibel mit schwarzen Balken erscheinen wird, hier noch einmal die einschlägigen, bald nicht mehr zu lesenden Zitate:
Du sollst nicht bei Knaben liegen wie beim Weibe; denn es ist ein Greuel. (3. Mose 18:22)

Als auch gleicherweise die Männer, (W. Männlichen; so auch weiter in diesem Verse) den natürlichen Gebrauch des Weibes verlassend, in ihrer Wollust zueinander entbrannt sind, indem sie Männer mit Männern Schande trieben und den gebührenden Lohn ihrer Verirrung an sich selbst empfingen. (Römer 1,27)
Und wenn ein Mann bei einem Manne liegt, wie man bei einem Weibe liegt, so haben beide einen Greuel verübt; sie sollen gewißlich getötet werden, ihr Blut ist auf ihnen.(3. Mose 20,10)
Oder wisset ihr nicht, daß Ungerechte das Reich Gottes nicht ererben werden? Irret euch nicht! Weder Hurer, noch Götzendiener, noch Ehebrecher, noch Weichlinge, (O. Wollüstlinge) noch Knabenschänder (1. Korinther 6,9)
   Ja, in den alten Zeiten nannten wir die Typen, die alles vögeln, was nicht bei drei auf den Bäumen war in der damals drastisch unverblümten Sprache "Querficker". Was man unter einem Bisexuellen verstehen darf, kann man ja bei Oswalt Kolle nachlesen. Einen Querficker eben. Ob auch die unverblümte Sprache der 68er demnächst als "Hate-Speech" strafbar ist? Dann wirds für einen katholischen 68er wie mich ja ganz, ganz gefährlich. 
   Ach ja, und in der Käßmann-Bibel (BibelingerechterSprache) lautet Lev. 18, 22 übrings wie folgt:
Mit einem männlichen Partner (ja, die ÜbersetzerIn hat ganz gewiss das Lebensparterschaftsgesetzergänzungsgesetz (kein Witz, das heißt wirklich so) gelesen) sollst du keinen Geschlechtsverkehr haben, wie mit einer Frau, ein Tabu ist dies.
   In unserer tabulosen Gesellschaft geradezu eine Aufforderung es zu tun. Isse nisch goldisch, uns Margöttsche?

4 Kommentare:

Elsa Laska hat gesagt…

TABU? TABU? Jetzt mal, ich weiß es geht um was anderes in deinem Artikel, aber wie unfähig, bescheuert und dämlich muss ich denn sein, wenn ich ein polynesisches Wort benutze, das im 18. Jahrhundert entdeckt worden ist, um ein alttestamentarisch-jüdisches Verbot aus Leviticus zu beschreiben?
Haben die ein paar Liter Kava-Kava gesoffen, bevor sie die Bibel verhunzt haben?

Johannes hat gesagt…

Also ich tippe eher auf Transfairkaffee aus der gemeindeeigenen Großkaffeemaschine. Führt zur Geschmacksverirrung. Wer Spülwasser statt Kaffe trinkt, der schreibt auch schlechte Bibelübersetzungen. Es geht übrigens noch viel, viel, viel schlimmer. "Ebenso soll sich eine Frau nicht vor ein Tier stellen, dass es sie begatte, eine Vermischung der Ordnungsebenen ist dies." (Lev. 18, 23) Das kann man eigentlich nur noch mit unartikulierten Urschreien kommentieren. Ugh! Arrrghl! Uäääääh!

Schnickschnack hat gesagt…

Man darf nicht vergessen, dass Ehebruch und Fluchen auf die Eltern ebenfalls mit dem Tode getraft werden sollten (Wer seinem Vater oder seiner Mutter flucht, der soll des Todes sterben. Sein Blut sei auf ihm, daß er seinem Vater oder seiner Mutter geflucht hat. / Wer die Ehe bricht mit jemandes Weibe, der soll des Todes sterben, beide, Ehebrecher und Ehebrecherin, darum daß er mit seines Nächsten Weibe die Ehe gebrochen hat).

Ich kann daher nicht verstehen, warum sich bibeltreue Christen mehr über Homosexuelle als über Eltern-Verflucher und EhebrechnerInnen aufregen -- wo es von letzteren doch vermutlich *sehr* viel mehr gibt.

Der Herr Alipius hat gesagt…

Vielleicht, weil Elternverflucher und Ehebrecher nicht in marktschreierischen Paraden durch unsere Städte ziehen, in liberalen Medien mitleidheischend als "Opfer" auftreten und, jeden, der es wagt, sie zu hinterfragen, vor den Kadi zerren.