Nachdem Elsa bei Eric Clapton die Brille vermißt, hier isser mitte Brille. Aber die besteht offenkundig aus Fensterglas oder aus einem geheimen Material aus den kryptischen Forschungen eines ungenannt bleibenden Geheimdienstes, das geeignet ist, selbst minus 3 Zillionen Dioptrien auszugleichen und dabei trotzdem auszusehen wie Fensterglas/entspiegelt. Und vom Stil her gefällt mir Clapton ohne Brille jedenfalls besser, wobei es mir immer ein Rätsel war, wie man als praktisch Blinder im Django-Reinhardt-Stil spielen kann, ohne die Saiten zu verfehlen. Jedenfalls hält sich der Gänsehautfaktor hier deutlich in Grenzen, ganz zu schweigen von der albernen Reggae-Rhytm-Group, die zu einem lyrischen lovesong paßt wie der Arsch auf den Eimer.
Ganz zu schweigen von der albernen Bemalung dieser Fender Stratocaster, und - ist das überhaupt Eric Clapton, der da spielt, seit wann trägt der kurze Haare, Krawatte und Jacket?
Die "Alte Liturgie" und der Text des "Alten" Schott zum Fest der heiligen Unschuldigen Kinder bieten ein schönes und anschauliches Beispiel für die sorgfältige und kunstvolle liturgische und katechetische Komposition des "vorkonziliaren" Messbuchs.
Wir ziehen im Geiste nach St. Paul vor die Mauern Roms hinaus, wo Reliquien der heiligen Unschuldigen Kinder verehrt werden. Selbst unmündige Kinder legen für die Ankunft und für das Erlöserwirken Christi Zeugnis ab; freudig anerkennen und bekräftigen wir dies Zeugnis (Introitus). Mit den aus reinster Gnade den Schlingen des Bösen entrissenen Kindern fühlt die ganze Kirche und fühlen wir glaubend und dankend die Wahrheit der gnadenvollen ersten Ankunft Christi (Graduale, Halleluja), die durch den Kindermord in der ganzen Umgegend von Betlehem bekannt wird (Evangelium). Mit den sich im Sterben für Christus opfernden Unschuldigen Kindern entziehen auch wir uns in ernstem Operwillen den Schlingen der Welt, Satans und des Fleisches (Offertorium).
Die Kirchenfarbe ist heute Violett (an Sonntagen Rot) die Farbe des Kummers und der Betrübnis; die Kirche fühlt gleichsam den Schmerz der betlehemitischen Mütter nach, die ihre Kinder verloren haben. Deshalb versagt sie sich auch das Gloria, das sonst der Weihnachtszeit zu eigen ist.
Womit wir wieder einmal beim Rätsel der Neuen Liturgie wären. Einem Scholasänger fällt sofort auf, daß das "Eingangsgebet" des Novus Ordo mit dem Introitus textlich nichts zu tun hat, und so schmerzlich ist die Erinnerung an die ermordeten Kinder heute auch wieder nicht, daß man sich das Gloria versagte.
Vorschriftsmäßig singt bei uns die Schola den Introitus zum Fest des Heiligen "Protomärtyrers" Stephanus. Ich glaub, ich hab es ein bißchen verhauen, aber schließlich werden wir ja geheiligt nicht durch unsere Werke, sondern ums mit Meister Eckhard zu sagen, durch unser Wirken. Vorschriftsmäßig wird das große Credo III. gesungen und vorschriftsmäßig bittet der Herr Pfarrer darum beim "et incarnatus est" zu knien, was dann auch vorschriftsmäßig geschieht. Die große Orchestermesse am "2.Weihnachtsfeiertag" gibt es bei uns nicht, weil, bei uns gibt es ja auch kein Orchester (gottlob). Ja die beiden Pfarrer unserer Pfarrgruppe (die gottlob nicht Seelsorgeeinheit heißt) tragen Soutane, Gemeindeassistenten haben sich in unsere heilige Diaspora-Provinz noch nicht verirrt, dafür haben wir aber zwei Diakone, ätschebätsche ihr Großstädter.
Meistens liebe ich es, in der Provinz oder auf dem diesfalls keineswegs flachen Flachen Land zu leben.
Daß es heute um einen Diakon geht, den ersten der Jerusalemer Gemeinde, hat unser Pfarrer netterweise erwähnt.
An den Weihnachtsfeiertagen wird in aller Regel das Große Credo gebetet, oder - wie bei uns zuhause, also in unserer Gemeinde - gesungen. Nicht vergessen, beim "et incarnatus est" zu knien.
Unser lieber Hund Monti ist leider tot. Immerhin hat sich herausgestellt, daß der Grund für Montecitos schwere Erkrankung nun doch keine Vergiftung war, sondern Krebs. Montis ist keine drei Jahre alt geworden. Wir trauern um unseren schönen, ein bißchen zu groß geratenen, energetischen, immer ein bißchen zu überschwenglichen, freundlichen, wilden Hund. Wir hatten ein schönes Jahr miteinander.
Monti ist schwer krank. Der Tierarzt tippt auf Vergiftung mit Rattengift. Vielleicht einer dieser Hunde- und Menschenhasser, der auf der Straße vergiftete Köder auslegt. Ob er das überleben wird, ist nicht sicher. Ich weiß ja nicht, ob es richtig ist, für einen Hund zu beten, aber ich tu es jedenfalls. Vielleicht hilft jemand mit.
Amelie, meine älteste Enkeltochter wollte eigentlich viel lieber Tomte sein am Luciafest. Die Kindergärtnerin hat sie aber wohl davon überzeugt, sich diesmal als Tärna zu verkleiden.
Bei den schwedischen Kindergartenfesten zum 13. Dezember sind die vielen Lucias, die es im Kindergarten gibt, von verkleideten Kindern umgeben, die sich wahlweise als Stjärngosse, Tärna, Tomte oder Pepparkaksgummor oder Pepparkaksgubbar verkleidet haben. Für die zahlreichen Menschen wie mich, die des Schwedischen nur unzureichend mächtig sind: Sternenjunge (ein geistlicher Verwandter der Sternsinger, nur im unschuldsweißen Kleid und mit einem spitzen, weißen Hut mit drei Sternen), Jungfrau (mit einem Silberkranz im Haar und einer Lametta-Schärpe), Gnom (die Urform des "Weihnachtsmannes"), Pfefferkuchenmännlein und -fräulein. Im Kindergarten ist die Rolle der Märyrerin Lucia manchmal mehrfach besetzt.
Mit der Schule beginnt dann der Ernst des Lebens: nur ein einziges Mädchen an der Schule darf die Lucia spielen, eine pädagogisch ziemlich anspruchsvolle, aber eherne Regel.
Den tiefen, feierlichen Ernst, mit dem die protestantischen Schweden ihre allerheilgste katholische Märtyrerin feiern, kann man hier anschauen und anhören.
Strålande helgonfe,
åter din bild vi se,
ädla välsignade ljusbärarinna.
Döden du övervann
var som en natt som svann,
över ditt bål som brann
stjärnljusen glimma.
Högt över nattlig sky
snart dina timmar gry,
sankta Lucia, sankta Lucia.
Und hier noch einmal eine hochinteressante Variation des Themas Helgonfe. (Das Wort ist unübersetzbar, im Sinne von, daß man das Wort, um Nichtschweden nicht zu irritieren, besser nicht übersetzen sollte)
Leider ist meine große Tochter samt schwedischem Schwiegersohn nach Schweden gezogen. Sonst gäb es heute Lussekatter zu essen. Sieht nicht nur gut aus, schmeckt auch gut. Allerdings symbolisieren die Lussekatter die ausgerissenen Augen der Heiligen Märtyrerin Lucia, was irgendwie ein bißchen gruslig ist. Die Schweden wissen allerdings sehr gut, daß Lucia für ihren Glauben sterben mußte. Sie trägt nicht nur die bekannte Lichterkrone, sondern auch das weiße Kleid der Märtyrer, die im Blut des Lammes reingewaschen sind, und einen roten Gürtel, der auf ihr Martyrium hinweist.
Heute leider kein Bild meiner Enkeltochter Amelie, die heute wieder Lucia sein darf. Als ältere Schwester hat man in Schweden eben gewisse unveräußerliche Privilegien.
Man kann heftig in einen Fettnapf platschen, wenn man einem englischsprachigen Katholiken sagt, die liturgische Farbe des heutigen Tages sei pink. Die Farbe nennt sich höchst offiziell rosacea. Obwohl, pink scheint, wie es aussieht, mittlerweile zu den politisch nicht korrekten Farben zu gehören. Ein Grund, nun erst recht zu behaupten, die liturgische Farbe des heutigen Tages sei pink *Breitmaulfroschgrinsen*
Der Morgen beginnt mit dem Introitus Gaudete. Keine Orgel. Nur der Gesang der Schola.
Freuet Euch allezeit im Herrn; wiederum sage ich: Freuet Euch. Laßt alle Menschen Eure Güte erfahren, der Herr ist nahe. Sorget Euch um nichts:sondern traget stets in Eurem Gebet Eure Anliegen vor den Herren. (Psal 84,2) Herr, Du hast Dein Land gesegnet; aus der Gefangenschaft hast Du Jakob herausgeführt.
Immer hat mich das "Iterum" Paulus im Philipperbrief aufgeschreckt. Einhämmern mußte man das den Christen, trotz aller Bedrängnis: Freuet Euch. Doch in diesem Iterum scheint auch die Bedrängnis der Märtyrerkirche auf.
Das Fest der Heiligen Jungfrau von Guadalupe (oder wie es korrekt auf Nahuatl heißen müßte coatlaxopeuh) wird in Europa nicht gefeiert. In Amerika, vor allem in Mexico ist es das Fest des heutigen Tages. Eigentlich schade, denn wie bei Paul Badde nachzulesen ist, die Guadalupe hat mit Europa mehr zu tun, als man gemeinhin denkt. Mehr wird nicht verraten, schließlich halte ich es für unbedingt erforderlich, dieses Buch zu lesen. Hier der Introitus des heutigen Tages:
Salve, sancta parens, eníxa puérpera Regem: qui cœlum, terrámque regit in sæcula sæculórum. (Ps. 44: 2) Eructávit cor meum verbum bonum: dico ego ópera mea Regi.
In deutsch (so in etwa):
Sei gegrüßet, Heilige Mutter, die Du den König hervorgebracht hast: der Himmel und Erde regiert von Ewigkeit zu Ewigkeit
Jetz issa da, der Kirchentagssong zum Ökumenischen Kirchentag 2010. Jau, und er ist genau so, wie ich ihn erwartet habe, kenne ich doch die Szene der Kirchentagsschlagerfuzzis schon seit vielen Jahren. Allen voran den in der Blogozese hochbeliebten Clemens Bittlinger. Ob er wohl bei diesem Song mitgewirkt hat?
Einiges spricht dafür, wie der penetrant ökosozialistische Einstieg, die fetzige Schlagermelodey, das manchmal eher holprige Versmaß, der dezent antipapistische Ausklang. Aber sehn wir uns
den Text doch mal genauer an:
Die Hoffnung bleibt, daß die da oben bald begreifen, daß ihnen diese Erde nicht gehört
Bei einem Ex-Anarchisten rasten da ja sofort die Synapsen ein, klassische Agitprop-Rhetorik des 20 Jahrhundert. Für die anderen empfehle ich die kleine Googelei "die da oben Lafontaine" ergibt so locker 34.000 Treffer. Der nächste Satz variiert das Thema Nr. 1 (" daß die Wirtschaft mal kapiert ..."). Dieser Einstieg qualifiziert den Song zunächst als klassischen Parteitagssong für rote, ganz rote oder grüne Parteitage. Rauschender Beifall garantiert. Antikapitalistische Rhetorik kommt immer. Ich bin ja nicht der einzige, bei dem die Synapsen einraste, nur daß bei mir sich dabei immer gleichzeitig die Gehirnregion meldet, die für die Erzeugung eines dringenden Brechreizes zuständig ist.
Die Hoffnung bleibt, daß einmal alle Religionen in Frieden mit Respekt koexisitiert.
Die verquere Grammatik scheint mir den Song als echtes Bittlinger-Produkt zu identifizieren. Die im Kern relativistische Botschaft spricht eher für freimaurerischen Einfluß (Ob Hans Küng als Berater mitgewirkt hat)
Die Hoffnung bleibt, daß die die was zu sagen haben, die Wichtigkeit von Kindern realisieren.
Ja was hätte Luther wohl zu dieser holprigen Satzmelodie gesagt? Aber Holperverse mit wahlweises zu vielen oder zu wenigen Silben gehören ja heutzutage auch zur katholischen Liturgie. Jedenfalls zur deutschen.
Die Hoffnung bleibt, daß mancher Amts- und Würdenträger eines Tages seine Eitelkeit vergißt.
Ja wer kann da denn nur gemeint sein? Immerhin kommt hier die klassische linksprotestantische Rhetorik gegen die "Amtskirche", mit der nicht nur die katholische, sondern auch das gesamte nichtkongregationalistische Spektrum des Protestantismus gemeint ist, leidlich dezent daher. Was gegen einen Original-Bittlinger spricht. Doch damit es auch jeder recht versteht, kommt ja der Holzhammer gleich hinterher:
Die Hoffnung bleibt, daß evangelisch und katholisch irgendwann kein Unterschied mehr ist.
Lassen wir das mal mit Versmaß und Satzmelodie, denn daß man ein Wort um der Rhytmik willen auch mal um eine Silbe verkürzen oder verlängern kann, scheint spätestens in der zweiten Hälfte des 20. Jahrhundert völlig aus dem Instrumentarium der Poeten verschwunden zu sein. Die Botschaft ist klar, sie war es ja auch beim letzten ÖKT. Es lebe der graue, liberalprotestantische, liberalkatholische Einheitsbrei. Hoch die Ökumene des kleinsten gemeinsamen Nenners und nieder mit Papismus, Hierarchie, Männerpriestertum, Zölibat, und, und, und allem, was das eigentlich katholische, orthodoxe, lutheranische etc. ausmacht.
Macht sich keiner Gedanken drüber, daß in diesem Song kein einziges Mal von Gott die Rede ist? Wohl nicht. Kirchentage sind seit Jahrzehnten nicht viel mehr als Parteitage christlich angepinselter Politikastercliquen, garniert von vielen Jungchen und Mädlein, die vor allem Party machen wollen.
Das letzte Mal war auf dem Evangelischen Kirchentag doch allen Ernstes "Aquarius" zu hören, die Schlüsselhymne des esoterischen Ausgangs der Hippie-Bewegung. Dargeboten von Katja Riemann.
When the moon is in the Seventh House And Jupiter aligns with Mars Then peace will guide the planets And love will steer the stars
This is the dawning of the Age of Aquarius Age of Aquarius Aquarius! Aquarius!
Das sind doch die Botschaften, die wir auf einem Christentreff erwarten, nicht? Ganz abgesehen von den abgestandenen Mantras der öko-sozialistischen Bewegungen des letzten Jahrhunderts.
Die Interpreten des Kirchentagssongs nennen sich übrigens "Wise Guys" - Klugscheißer. Auf ihrer Homepage ist zu lesen, daß sie sich diesen Bandnamen gewählt haben, weil sie schon ihr Klassenlehrer - die Kerntruppe hat dieselbe Klasse besucht - als Klugscheißer tituliert hat.
Diesen offenkundig menschenkundigen und klugen Lehrer hätt` ich gern mal kennengelernt.
Bei gewissen Nachrichten kommen mir doch so eben ganz spontan Assoziationen an gewissen Praktiken der christlichen Sejfoart (hochdeutsch: der christlichen Seefahrt) in den Sinn.
Und angeblich und tatsächlich werden in manchem muslimischen Land insbesondere sexuelle Verfehlungen mit Prügeln bestraft. Was wäre wohl in einem muslimischen Land mit den Machern einer Reality Soap geschehen, die einen Wettkampf dokumentieren, wo Studenten darum kämpfen, wer zuerst und spätestens in einem Semester 50 Sexualpartner aufreißt, gleich ob Männlein oder Weiblein?
Nicht daß ich mit einer derartig drakonischen Form der Strafjustiz sympathisiere. Und bisher spüre ich auch kein Bedürfnis, dem muslimischen Glauben beizutreten. Doch den Widerwillen der Muslime gegen bestimmte Auswüchse der "westlichen" Libertinage kann ich bei solchen Nachrichten sehr gut nachvollziehen.
Und wie kommt es eigentlich, daß wir seit den Strafrechtsreformen der 60er Jahre (1969 und 1973) keine juristische Handhabe, weder verwaltungsrechtlicher, noch zivilrechtlicher noch strafrechtlicher Art dagegen haben, daß diese Art von "edlem Wettkampf" auch noch im Nachmittagsprogramm gezeigt wird?
"Mir sind Kopftuchmädchen jedenfalls vom Prinzip her lieber als Arschgeweihmädchen." Dieses Zitat von Peter Gauweiler durfte an dieser Stelle nicht fehlen.
Das Dogma der Unbefleckten Empfängnis nämlich, das war der Johannes Duns Scotus, der wird immer mit so einer komischen Topfmütze gemalt. Muß damals der dernier crie der Franziskaner gewesen sein. Bin heute um fünf Uhr morgens zur Scholaprobe aufgestanden, weil die heutige Roratemesse eine zur Ehre der Immaculata war, sehr feierlich. Also bin ich sehr müde, daher nur blog ultrakurz.
Wieso ist das Buch eigentlich an eine Wasserleitung angeschlossen?
Ob er Heilige Nikolaus am Konzil von Nicaea teilgenommen hat, ist angeblich umstritten. Es gibt Listen der Teilnehmer, auf denen sein Namen nicht auftaucht. Daß aber ausgerechnet dieser Bischof nicht an diesem Konzil teilgenommen hat, ist aber eigentlich wenig wahrscheinlich.
Jedenfalls geht die Kirche davon aus, daß Nikolaus an diesem entscheidenden Konzil teilgenommen hat, auf das die Formulierung des Großen Glaubensbekenntnisses zurückgeht.
"Wer heute Minarette verbietet, verbietet morgen Kirchtürme." So oder ähnlich lauten die milde hysterischen Verlautbarungen so mancher christlicher Prälaten. Minarett-Verbot hin Kirchturm-Verbot her. Braucht die irgendwer? Die absoluten Essentials des Kirchenbaus sollten wir eigentlich kennen. Ein Tabernakel. Ein Altar. Alles andere ist nur Zutat.
Nur wenige Christen haben dies so konsequent umgesetzt wie die oben abgebildeten Herren. Eine zisterziensische Kirche ist nur dies. Ein Tabernakel, ein Altar, eine Halle. Keine Kirchtürme. Die hielten die Zisterzienser, noch immer einer der lebenskräftigsten Orden der katholischen Kirche für Nippes, Tand, Kitsch, Klimbim. Glocken gab es wohl, die mußten aber mit einem Dachreiter vorlieb nehmen. Und überhaupt riefen die Glocken nicht zum Gottesdienst, sondern zuerst einmal zum Stundengebet.
Womit wir bei den Minaretten wären. Auch die haben im Prinzip nichts Sakrales an sich. Sie dienten ursprünglich als Wach- und Leuchttürme, hatten also eher militärisch-praktische Funktion, später hielt man es wohl für sinnig, von diesen Türmen aus zum Gebet zu rufen - zur muslimischen Version des Stundengebets also.
So gesehen habe beiden Türme - Kirchturm wie Minarett - dann doch etwas miteinander zu tun. Was aber nun nichts daran ändert, das weder der Kirchturm noch das Minarett sakrale Funktion oder auch nur Bedeutung hätte. Wozu also die Aufregung? Sollten wir uns nicht besser auf den zisterziensischen Standpunkt stellen, daß diesen Nippes kein Mensch wirklich braucht? Much ado about nothing? Irgendwie schon.
Heute ist Barbaras Tag. Das weiß eigentlich jeder, der heute Barbarazweige schneidet, damit sie an Weihnachten blühen.
Die immense Popularität der Heiligen Barbara zeigt sich unter anderen an den vielen Altären, die ihr gewidmet sind, an zahlreichen Patrozinien und unzählbaren Bildnissen und Statuen. Lucas Cranach, der dieses Bild gemalt hat, hatte noch eine besondere Beziehung zur Heiligen Barbara, nicht nur seine Mutter, sondern auch seine Frau und eine seiner Töchter trugen den Namen der Heiligen. Daß das dazu führen mußte, daß sein Bildnis der Heiligen Barabara die Heilige als ganz besonders wunderschöne, im Stil der Renaissance prachtvoll gekleidete Frau darstellt, war ja doch klar. (Also ich mache mir ja Gedanken, wenn ich Maler gewesen wäre, und den Auftrag hätte, die Namenpatronin meiner Frau zu malen, und die mir die ganze Zeit über die Schulter sieht, das stell ich mir schon ziemlich anstrengend vor.)
In meiner Provinzhauptstadt findet sich ja eine ganze Sammlung wundervoller Altäre und Bildnisse. Die lutheranischen Landesfürsten Hessen-Darmstadts sammelten systematisch alle Altäre ein, die ihre lutheranischen Landeskinder als "überflüssig" aussortierten. Natürlich findet sich auch ein Barbara-Altar darunter. Ein ziemlich gruseliges Stück, zeigt er doch die Folterung der Heiligen in allen brutalen Details. Den Menschen des Mittelalters war noch sehr gut bewußt, daß ihre Kirche eine Kirche der Märtyrer war.
Also sooooo gut kenne ich den neuen Frankfurter Stadtdekan nicht. Aber wir haben schon einmal eine gemeinsame Vorliebe für eine gewisse Madonna in einer bestimmten Kirche.
Die Mär vom Priestermangel ist längst widerlegt. Dieses Bild zeigt es. Eindeutig ein Priester zu viel, denn zu einem levitierten Hochamt braucht es ja nur drei, nicht aber vier Priester. Und vorne drängen ganze 22 Ministranten (und nicht etwas Ministreusen) zum Alter. Nachwuchs zuhauf.
Da gibt es nur ein Problem. Dieses Bild ist nicht beim Gottesdienst einer deutschen Durchschnittsgemeinde aufgenommen, sondern woanders. Wo anders wird nicht verraten. Schließlich hab ich mir ja vorgenommen, im Advent nur positiv zu bloggen.