Samstag, 30. Oktober 2010

Krabben mit Remouladensoße katholisch/muslimisch


Neulich geschahs. Eines Tages mußte es ja so kommen. War jedem klar, der Sarrazins Thesen von der mählichen Durchdringung des christlichen Abendlandes durch muslimische Einwanderer kennt, und ihre zwingende Logik verstanden hat.

Matthias Matussek begegnete einem Kopftuchmädchen!

Nun war es nicht ganz so hinreißend wie Grace Kelly, Ikone und Vorbild abendländischer Kopftuchmädchen. Aber schon niedlich. (Schon klar, 22jährige junge Frauen wollen ja keineswegs "niedlich" oder "süß" aussehen, aber dies ist hier unvermeidlich.)

Den erd- mark- oder werweißwassonstnoch erschütternden Schock, den diese Begegnung auslöste, kann man nachvollziehen, wenn man diese Zeilen liest:
Sie isst frittierte Krabben mit Remouladensauce aus einer mitgebrachten Pappschachtel. Mit den Fingern. Das tut man eigentlich nicht.
Das "eigentlich" hat uns gerade eben noch gerettet. Und die Ausrufezeichen hinter jedem Satz hat er sich augenscheinlich gerade noch so verkniffen. (Mittlerweile wissen wir, daß Matussek selbst Krabben mit Remouladensoße gegessen hat! Im Speisewagen! Mit den Fingern! Das war gewiß der Schock, sozusagen der Clash of Ciliizations, der Dastutmannicht- und der KrabbenmitRemouladensoßeimSpeisewagen - civilization)
Sie trägt ein Kopftuch. Das tut man erst recht nicht in diesen Tagen, denn es sieht antidemokratisch und anti-emanzipatorisch aus.
Wieder fehlen die Ausrufezeichen. Mein geistiges Ohr jedenfalls hört es vernehmlich knirschen, so muß er sich zurückgehalten haben..
Ach ja, sie war es, die mich angesprochen hat.
Dieser Schock wird die Bloggerszene noch Monate durchschütteln. Vor allem Matthias Matussek.

Nun leider ist der Rest des Artikels staatstragend und tiefschürfend, statt, was wir doch an M.M. so lieben, witzisch, selbstironisch und dezent ernst-unernst. Ja, daß muß der Schock gewesen sein, Dabei war das Gespräch offenbar wesentlich unterhaltsamer und lustiger, als der Artikel, den M.M. darüber geschrieben hat.
Dann fragt mich Matussek: "Sie haben doch Humor, oder?" Nee, habe ich beim Integrieren verloren, erkläre ich. Das Dauergrinsen auf meinem Gesicht komme daher, weil ich meine Gesichtsmuskeln nicht kontrollieren könne. Dann muss halt der Gesichtsschleier her, beschließen Matussek und ich. Sonst wird das nie was mit meiner Integration in Deutschland.
1:0 für Kübra Yücel. Jedenfalls soweit es um die Nachbereitung dieses Gesprächs geht. Ansonsten ist der Post auch so toll wieder nicht, sondern ist gekennzeichnet von der immer ein bißchen heulsusigen Larmoyanz, der die offiziellen Stellungnahmen muslimischer Vereine ebenso kennzeichnet wie - leider -die schon ein bißchen wachere muslimische Bloggerszene.

Aber wer weiß. Vielleicht hat dieses wahrhaft epochale Ereignis ja noch Folgen jenseits harmoniesoßiger Präsidentenansprachen aus der Abteilung "Kultur und Gedöns".

Grace Kelly, glamourösestes Kopftuchmädchen aller Zeiten in ihrem Hochzeitskleid. Nur mal so zur Erinnerung an  1. Korinther 11,2-16.

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