Freitag, 26. November 2010

Die stets das Böse will ...


Einfach DIE Gelegenheit mal wieder eines von Alipius-Super-Plakaten zu posten. Nur frag ich mich, warum dieses das mit Abstand am witzigsten und liebevollste gestaltete Plakat ist. Hat es vielleicht damit eine Bewandtnis? Weil uns Uta, diese immer mit mindestens 130 dbA kreischende Nervensäge den maximalen Adrenalinstoß versetzt? Weil man bei ihr eine Menge lernen kann, allerdings ex negativo.

Jedenfalls weiß ich nach diesem Artikel, warum ich in meinem Bücherschrank ein ganzes Arsenal schwerer Theo-Waffen stehen habe. Darunter die 27. Auflage des griechischen Neuen Testaments von Nestle-Aland. Insbesondere der Umgang protestantischer Bibelexegeten mit den Urtexten haben mich gelehrt, daß man sich besser gleich mit dem Urtext beschäftigt, als mit dem, was Übersetzer daraus machen. Traduttore - Traditore. Der Übersetzer ist der Betrüger.

Schließlich bin ich auf Utas Lügenmärchen, die aus ihr nur so heraussprudeln, früher häufig genug reingefallen, hab ihre Machwerke gläubig konsumiert. Bis mir auffiel, daß die verrückte Alte es mit der theologischen Wahrheit überhaupt nicht genau nimmt. Sondern daß sie einem gläubigen, meist uninformierten Publikum faustdicke Lügen auftischt. In diesem unsäglichen Artikel - die Kommentare sind übrigens unbedingt lesenswert - geht das zum Beispiel so:
Nach der Hochzeit des Mönches Martin Luther mit der Nonne Katharina von Bora wurde 1592 von Ihrem Vorgänger, Papst Clemens VIII., der griechische Urtext des Apostels Paulus in der lateinischen Ausgabe verfälscht. Paulus sagte im 1. Korintherbrief 9, 5: "Habe ich nicht das Recht, eine Ehefrau auf den Reisen mitzunehmen wie die übrigen Apostel und Petrus". Aus den Ehefrauen der Apostel werden dienende Schwestern, also Haushälterinnen. Und Ihr Vorgänger, Papst Johannes Paul II., erhob die Apostel sogar zu "Predigern und Lehrern des Zölibats". Da die meisten katholischen Priester zu wenig Griechisch verstehen, stoßen sie nie auf ihr vom Apostel Paulus verbrieftes Recht zu heiraten.
Nun, da wir alle ja perfekt im Altgriechischen sind, können wir uns den Text ja mal ansehen:

μὴ οὐκ ἔχομεν ἐξουσίαν ἀδελφὴν γυναῖκα περιάγειν ὡς καὶ οἱ λοιποὶ ἀπόστολοι καὶ οἱ ἀδελφοὶ τοῦ κυρίου καὶ Κηφᾶς

Ist doch völlig klar, das NT spricht hier von einer "adelphen gynaika" wörtlich also "einer Schwester, einer Frau", was die von Uta beschimpfte Clementina mit "sororem mulierem" wortwörtlich übersetzt. Die meisten seriösen Bibelübersetzungen, z.B. die im englischen Sprachraum sehr geschätzte (protestantische)  New Revised Standard Version, übersetzen sinngemäß mit "believing wife", einer "gläubigen Frau" also und nicht mit Ehefrau. Daß der von Uta bejubelte Luther die selbe Stelle mit "eine Frau zum Weibe" übersetzt, ja übersetzen muß, liegt auf der allerflachsten Hand. 

Das Sein bestimmt eben das Bewußtsein. Hab ich von Karl Marx gelernt. Ist ja nicht so, daß wir 68er unsere Zeit völlig verschwendet haben.

Daß dieser wirklich völlig hirnrissige Artikel ausgerechnet auf der offiziösen Seite evangelisch.de erscheint, läßt tief blicken. Offenkundig denken die Evangolen seit Luther selig immer nur an das Eine. Auf 255 Seiten Papst-Buch fällt den lieben Mitschwessern und MitbrüderInnen doch echt nur ein einziges Wort auf: Kondom. 

In meiner Sammlung lustiger Bibelübersetzungen ist die "Bibel in gerechter Sprache" auch in diesem Fall wieder einsame Spitze:"Haben wir nicht das Recht mit einer Schwester verheiratet unterwegs zu sein,  wie manche der übrigen Apostel ..." Der Brüller. 

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