Die Verehrung der Gottesmutter ist mir gewissermaßen angeboren. Der 8. September - an dem der Geburt der Jungfrau Maria gedacht wird - ist mein Geburtstag. Der 8. Dezember - an dem das Fest der Unbefleckten Empfängnis der Jungfrau und Gottesmutter Maria begangen wird - wurde aufgrund einer Kette von Zufällen (Zufälle gibt es nicht, wie also soll man das nennen) der Tag meiner Firmung. Wiederum aufgrund einer zielführend verwobenen Kette von Ereignissen (richtig so?) bin ich nun Bewohner des Pfarrhauses der Gemeinde Liebfrauen, deren Patrozinium am 15. August gefeiert wird - Aufnahme Mariens in den Himmel.
Zwei Ereignisse verbinden mich also mit den beiden modernsten Mariendogmen, dem Dogma der Unbefleckten Empfängnis (1854) und dem Dogma der Aufnahme Mariens in den Himmel (1950).
Das Marianische Jahrhundert ist nun seit einem halben Jahrhundert vorbei. Die Dekonstruktion selbst der überlieferten Mariologie, die noch fester Bestandteil der Glaubensüberzeugung eines Johannes Calvin und eines Martin Luther war, begann mit dem Siegeszug der "liberalen" evangelischen Theologie Ende des 19. Jahrhunderts.
Ich bete dafür, daß ein neues beginnen möge. Vielleicht gibt es doch
Anzeichen?
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