Samstag, 9. Mai 2009

Urbi et Gorbi

   Ja, ja, den Herr zur rechten, von deutschen Rocksängern weiland zärtlich mit dem Namen Honi gerufen, wird Herr Meyer, derzeit Vorsitzender des Zentrrrralkomitees der Deutschen Katholiken ja noch ganz gut kennen. Nicht auszuschließen, daß er dermaleinst dem Herrn brüderlich-sozialistisch die Wange geknutscht hat, war Meyer doch dunnemals als stellvertretender Direktor für Ausbildung und Erziehung an der DDR-Humboldt-Uni für die kommunistische Erziehung und die Verwirklichung der Grundsätze sozialistischer Kaderpolitik zuständig.
   Auf den Herrn zur linken, bei deutschen Staatsbürgern meist unter dem Kurznamen Gorbi bekannt, wartet man wohl bei o.g. Zentrrrrralkomitee vergeblich. Mit dem unsäglichen Papier zum "Verbot" der Judenmission hat man sich bei den deutschen Bischöfen, die ja Härten von Seiten des ZK gewöhnt sind, gewaltig in die Nesseln gesetzt. Nun wird da noch ein einziger Kandidat für das Amt des Vorsitzenden präsentiert, der als Mitgründer des penetranten Papsthasserkäsblättgens "publik-forum" bei den deutschen Bischöfen keineswegs beliebt, als Mitgründer von donum vitae voraussehbar höchst unbeliebt sein dürfte. Ergebnis = Ablehnung durch die deutschen Bischöfe, ein einmaliger Vorgang in der langen Geschichte des ZK.
   Auf einen Gorbi, der aus den Reihen des ZK stammen müßte, werden wir noch warten müssen. Aber vielleicht fängt da ja doch schon einer an zu üben. Also bitte die Lippen spitzen und dann ganz langsam: "Wer zu spät kommt, den bestraft das Leben". Vor allem aber "Wir brauchen die Demokratie so nötig wie die Luft zum Atmen". Oder "Eine spirituelle Wiedergeburt ist für die Gesellschaft so nötig wie Sauerstoff."
   Wer sich einmal mit den Rekrutierungsmechanismen des ZK beschäftigt hat wird wissen, daß das ZK satzungsmäßig eine sich selbst befruchtende und sich selbst wechselseitig kooptierende Runde abgehobener Verbandsfunktionäre ist. Wahlen ohne Alternativen vervollständigen das Bild eines in die Wolken entschwebten Funktionärsklüngels, der mit der katholischen Welt, wie sie wirklich ist, wenig zu tun hat. 
   Waiting for Gorbi also. Aber wer weiß, Michail hat ja schon den richtigen Vornamen, nur daß er leider ja immer noch Atheist sein soll. (Vielleicht hat er ja auch aus taktischen Gründen verschwiegen, daß er DOCH in Assisi zum Katholizismus übergetreten ist, der Erwerb der deutschen Staatsangehörigkeit wäre doch ein Klacks, und als Politikaster ist es doch völlig easy, von den Zentralkatholiken in das Kommitee kooptiert zu werden, Gorbi als Vorsitzenden abzulehnen, würden sich die deutschen Bischöfe im Leben nicht wagen, und dann ...) 
   Hallo Gorbi?

1 Kommentar:

Thomas hat gesagt…

Vielen Dank. Meyers Lebenslauf war mir bisher unbekannt, er erklärt aber einiges.