Samstag, 9. Mai 2009

Vööööllich losgelöööööst!!


  Überhaupt einer meines liebsten Deutschrocksongs. Aber heute hat mich der Beitrag des Bundestagspräsidenten Norbert Lammert dazu inspiert, diesen Song mal wieder einzuspielen.
Das Nein der Bischöfe zum einzigen Kandidaten für das Amt des ZdK-Präsidenten, Heinz-Wilhelm Brockmann, hat nach Einschätzung Lammerts Wirkungen über den Raum der Kirche hinaus. Die Verschiebung der Präsidentenwahl habe nicht nur innerkirchlich Bedeutung, sondern wirke auch in die Politik hinein. Das ZdK sei seit Jahrzehnten eine der mächtigen Institutionen des Landes und stehe für rund 25 Millionen Menschen.
   Wenn sich da die verquere Sicht des Kapitäns des Raumschiff Reichstag mit der verqueren Sicht eines ZKdK-Politikasters paart, kann das Ergebnis nur lächerlich sein. Von der "mächtigen Instution" haben wir in den letzten Jahren vorwiegend Banales, Obskures, vor allem völlig Überflüssiges, meist nichts Katholisches gehört. Selbst die ganz und gar nicht katholikenfreundliche FAZ kam da nicht nur einmal zum Ergebnis, daß, wer (nämlich die Katholische Kirche) solche Freunde (nämlich das ZK der deutschen Katholiken) habe, keine Feinde mehr brauche.
   Daß dieses ZK für 25 Millionen Menschen stehe, stimmt allein schon deshalb nicht, weil sich an PGR-Wahlen seit Jahren allenfalls 20% der Katholiken beteiligen. Deren Einfluß wird dann vielfach durch bis zu vier Instanzen gebrochen (Pfarrgemeinderat, Seelsorgerat, Dekanatsrat, Diöszesanrat), auf allen Ebenen durch Kooptationen und das Stimmrecht der Hauptamtlichen verbogen, schließlich durch das Stimmgewicht der Funktionäre majorisiert.
   Die Vollversammlung des Zk besteht aus 230 Personen, darunter 97 Repräsentanten "katholischer Organisationen" - meist hauptamtliche Funktionäre, lediglich 84 Vertreter aus den Diözesanräten, dazu 45 wiederum kooptierte "Einzelpersönlichkeiten" - hautsächlich hauptamtliche Politiker, wie der Herr Lammert - eine Versammlung deren demokratische Legitimation milde gesagt, dünn ist, eigentlich gar nicht vorhanden. Der klassische Typus des einflußreichen ZKlers ist ein Multifunktionäre, der gleich mehreren "Organisationen" angehört, und damit über ein Maximum an politischem Einfluß inclusive mehrfachem Stimmrecht verfügt.
   Das Zk ist nicht demokratisch, sondern ständisch, oder genauer gesagt, funktionärisch verfasst. Dieser Verein, sehr geehrter Herr Lammert, repräsentiert niemanden, nur sich selbst, und keineswegs "25 Millionen Katholiken".
   Die Lösung für die Krise dieser Institution ist eigentlich ganz einfach, und entspricht dem Gundkonsens jeder Demokratie: One man one vote. 

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