Ein wichtiger Jahrestag ist nicht nur an der Blogozese, sondern, wie es scheint, an der gesamten katholischen Presse völlig kommentarlos vorbeigegangen. Vor nun etwas mehr als 50 Jahren, am 9. Mai 1960 erhielt die G.D. Searle & Co. die Zulassung der amerikanischen FDA für das "Medikament" Enovid, die erste wirksame "Anti-Baby-Pille". Über die Geschichte dieses wirklich revolutionären Produkts wußte ich ja schon einiges, aber erst durch einen (natürlich) Jubel-Artikel im Stern (ich empfehle die Printausgabe, die Internetversion ist gesäubert) fiel mir auf, daß dieser "Erfolg" von einer der finstersten Gestalten der modernen Geschichte mit Millionensummen finanziert und vorangetrieben wurde.
Die Rede ist von Margaret Sanger, der offen rassistischen Gründerin des IPPF. 1951 beauftragte Margaret Sanger den Bostoner Physiologen Gregory Pincus, ein Verhütungsmittel in Tablettenform zu entwickeln. Mehrere Millionen investierte auf Veranlassung von Sanger ihre Freundin Katherine McCormick in das Produkt. 1960 ist es dann so weit. Margarets Lebenstraum hat sich erfüllt.
Schon die Entwicklung der Pille referiert den offenen und latenten Rassismus der Pillenprophetin und ihrer Helfer. Pincus testet Enovid in den Armenvierteln von San Juan, der Hauptstadt von Puerto Rico. Die Frauen werden nicht informiert, daß sie an einem medizinischen Experiment teilnehmen, die Experimentatoren registrieren massive, teilweise lebensgefährliche Nebenwirkungen und kommen zunächst zu dem Ergebnis, daß Enovid zu viele Nebenwirkungen hat, als daß man das Mittel zur massenhaften Anwendung zulassen könne. Da sind keine Menschenfreunde am Werk.
An diesen Nebenwirkungen hat sich indessen bis heute wenig geändert, so unseriös ist nicht einmal der Stern, daß er seine Leser schlicht belügen würde. Doch die Liste der Nebenwirkungen zeigt, daß die Logik der Pille im wahrsten Sinn des Wortes eine satanische Logik ist. Ihre Prophetin versprach die sexuelle Befreiung der Frau, doch das Ergebnis war eine neue, noch perfidere Form der Versklavung. Die Prophetin versprach besseren Sex, aber in den Ländern, in denen heute die Pille mit mehr als 70 Prozent das beliebteste aller Empfängnisverhütungsmittel ist, sind Männer und Frauen so "oversexed and underfucked" wie noch nie in der Geschichte.
Gesundheitsschäden wie Thrombosen und Embolien sind nach wie vor bekannte und nicht vermeidbare Wirkungen der Pille. Bestimmte Formen der Pille, etwa die sogenannte Minipille wirken nicht wirklich empfängnisverhütend, sondern abtreibend. Unfruchtbarkeit, verminderte Libido bis hin zur Frigidität, selbst die Beeinflussung der Partnerwahl sind heute anerkannte Folgen des Antibabypillendrogenabusus.
Eine Anti-Sex-Revolution zweifellos. Sex ist beiläufiger geworden, aber auch eindeutig, sogar aus medizinisch-physischen Gründen, lustloser. Die Pille hat Sex banalisiert.
Die Pille müssen wir mit dem Tod der erotischen Liebe bezahlen. ... Liebe gründet in der Sehnsucht, in der Sehnsucht nach der geliebten Person. Sie ist nicht frei vom Geschlechtlichen. Je größer die Sehnsucht nach Vereinigung mit dem geliebten Menschen ist, um so größer ist die Liebe. Hebt man nun dieses Tabu des Geschlechtlichen auf, fällt die Schranke, die Sehnsucht weitgehend erzeugt, dann verliert die Liebe ihre Basis. ... Die Pille macht Romeo und Julia zu einem Museumsstück. Lassen Sie es mich drastisch sagen: Heute würde Julia ihrem Romeo erklären, daß sie nur noch schnell die Pille nehmen wolle und dann zu ihm komme. (Max Horkheimer, die Sehnsucht nach dem ganz anderen)
Das große Versprechen von der sexuellen Befreiung durch die Antibabypille war vielleicht die größte und folgenschwerste politische Lüge des 20. Jahrhundert. Sie war auch die tödlichste. Millionen von Kindern sind im Mutterleib unmittelbar durch bestimmte Formen der Pille getötet worden. Und die Pille hat die Abtreibung nicht etwa überflüssig gemacht, sondern die Abtreibung vielmehr als andere Form der "Familienplanung" erst geistig vorbereitet. Nur wenige Jahre nach der Einführung der Pille wurde in fast allen Ländern der westlichen Welt die Abtreibung legalisiert. Vorangetrieben von den selben Protagonisten, die die Pille erst entwickelt, dann popularisiert haben.
Die Pille war ein Meisterwerk des Vaters der Lüge.
vos ex patre diabolo estis et desideria patris vestri vultis facere ille homicida erat ab initio et in veritate non stetit quia non est veritas in eo cum loquitur mendacium ex propriis loquitur quia mendax est et pater eius (Joh 8, 44)
William Blake, The Flight of Molech.
8 Kommentare:
Vielen Dank für die Recherche!
Es macht einen natürlich etwas augenzwinkern, dass gerade Horkheimer zitiert wird :)
Mein liebster Prof. (Hab ihn leider nicht mehr in Aktion erlebt, aber während meiner Studienzeit habe ich alles gelesen, was Max so geschrieben hat)
Prima Artikel!
Ich habe allerdings am 10. Mai auch dazu etwas gepostet, also nicht ganz so "spurlos" ;-)
Die Geschichte geht noch weiter zurück - eigentlich wie alles andere aus. Hitler war auch nicht der Erfinder der Euthanasie und der Eugenik - auch nicht Margret Sanger... usw.
Es gibt zu jeder Ideologie im neuen Gewand einen alten Brandstifter.
http://www.aktion-leben.de/
Sexualitaet/Diktatur_Familienplanung/
sld04.htm
Sehr lesenswert - obige Kommentatoren haben's bereits den Punkt gebracht.
Da verlinke ich gerne, denn Auffrischungen dieser Art sollen ruhig Flügel bekommen ;-)
Danke sehr an den Autor.
Gruss Nadja
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