Mittwoch, 2. Februar 2011

Purificatio Mariae


So manche Änderungen des liturgischen Kalenders scheinen beim Gottesvolk keinesfalls anzukommen. Wir feiern also heute "Lichtmeß", d.h. Mariä Lichtmeß bzw. nach dem vorrevolutionären Kalender die Purificatio Beatae Mariae Virginis. Die heute offizielle Bezeichnung "Darstellung des Herrn" dürfte bei den meisten Katholiken unbekannt sein. Feiertag ist Mariä Lichtmeß leider nirgendwo mehr und so fehlt meist Zeit und Gelegenheit die traditionelle Form der Lichterprozession zu feiern. Im GT findet sich aber nach wie vor der volle Text und gregorianische Satz, und wer will, kann die Prozession also in seiner feierlichsten - gregorianischen - Form feiern.

Nur - es fehlt die Zeit. Als gesetzlicher Feiertag wurde Lichtmeß bereits im jahre 1912 in Bayern und Sachsen abgeschafft. Nach wie vor ist das Fest in einzelnen Kantonen der Schweiz und in Liechtenstein zumindest gewöhnlicher, wenn auch nicht gesetzlicher Feiertag. Und eigentlich ist dies der ursprünglichste Tag der Arbeit, der Tag an dem Bedienstete insbesondere Knechte und Mägde den Dienstherrn wechselten. Und diesen Wechsel natürlich mit einem Tag des Nichttuns des Nichtguten begangen.

Auf jeden Fall ist das nunc dimittis zur heutigen Komplet mit besonderer Inbrunst zu singen. Muß ja nicht gleich der 8stimmige Satz von Gustav Holst sein.

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