Doch die Peinlichkeiten häuften sich. Als Henry Kissinger und Le Duc Tho, die den Abzug der US-Truppen 1973 aus Vietnam aushandelten, 1973 der Friedensnobelpreis verliehen werden sollte, herrschte Unverständnis vor, Le Duc Tho lehnte - völlig zu recht - die Annahme des Preises ab. Daß der palästinensische Terrorist Jassir Arafat mit dem Preis ausgezeichnet wurde, hätte man dem Stifter des Preises, Alfred Nobel wohl kaum erklären können. Auch daß Al Gore, der mit seinem von Fehlinformationen und katastrophistischen Übertreibungen strotzenden Film "An unconvenient truth" dem Umweltschutz eher einen Bärendienst erwiesen hat, dem Komitee eine Ehrung wert war, zählt zu den Fehlentscheidungen, die eher von dem Ungeist der political Correctness befeuert, als von Weisheit getragen waren.
Und nun Chairman Obama. Albert Schweitzer erhielt den Nobelpreis im hohen Alter von 77 Jahren als Würdigung einer überwältigenden Lebensleistung als Theologe, Mediziner und Menschenfreund. Obama erhält den Preis nach ein paar Monaten einer bislang eher wenig erfolgreichen Amtsführung.
Nach der entschiedenen Abtreibungsgegnerin Mutter Teresa wird ein Unterstützer der mörderischen FOCA-Initiative geehrt.
Das Komitee liest offenkundig keine Tageszeitung. Hätte es nicht auffallen müssen, daß Präsident Obama als erster Präsident der U.S.A. seit 18 Jahren dem Dalai Lama, ebenfalls Träger des Friedensnobelpreises, einen Empfang verweigerte?
In die Liste der würdigen und unwürdigen Preisträger gehört der neue eindeutig in die Reihe der Herren Kissinger und Arafat.
Z.B. Kissinger. Kissingers "Friedensvertrag" brachte dem vietnamesischen Volk keinen Frieden, sondern eine kommunistische Diktatur. Der Kissingerfrieden, ein Klassiker der Appeasementpolitik, löste, nachdem er durch die Kommunisten gebrochen wurde, eine riesige Fluchtwelle aus. 1,6 Millionen Menschen, vorwiegend katholischen Glaubens, flüchteten aus Vietnam. Man schätzt, daß 250.000 Menschen bei dieser Flucht den Tod fanden.
Obama ist drauf und dran, dem irakischen und dem afghanischen Volk die selbe Art von Frieden zu bringen. Schaun wir mal. Und dann sollte man endlich dafür sorgen, daß die Verleihung des Preises aus den Händen der sozialdemokratischen norwegischen Regierung genommen wird.
1967 lief ich mit einem 8cmMaoZeDongButton durch die Straßen, ich besaß ein Che-Guevara Halstuch und eine Mao-Bibel, meine Freundin trug ein "Treibt § 218-Button ab". Die Kinder, die in der Szene geboren wurden trugen die Namen "Che", "Tupac Amaru", die Mädchen hießen "Rosa" und "Clara". Ein Plakat, das so ähnlich aussah wie dieses hing in meiner 7qm Mönchs/Studentenbude. Der Morgen begann mit der chinesischen Revolutionshymne "Der Osten ist rot" und wöchentlich las ich die Peking-Rundschau. 1975, als der Vietkong unter Bruch des Friedensvertrages in Saigon einmarschierte, tanzten wir auf den Straßen. Im selben Jahr legalisierte die Bundesrepublik die Abtreibung. Auch dies hielten wir für einen großen Erfolg.
2 Kommentare:
Ach, ich finde manche Auszeichnungen verdienen nicht einmal mehr den Namen "Auszeichnung"... ich rege mich de facto nicht darüber auf, dass man gewisse Leute mit dem Nobel-Preis auszeichnet, die eigentlich nichts weltbewegendes vollbrachten. Und das Obama den Dalai Lama nicht empfangen hat, kann meiner Meinung nach kein Kriterium sein... :-)
Es ist doch nichts Ungewöhnliches, dass alles, was mit der Zeit geht, auch irgendwann mit der Zeit geht. So eben auch die Qualität der Nobel-Preisträger.
Und schauen wir uns die Welt einmal an, so finden wir aktuell wohl mehr Verbrecher als Wohltäter vor - leider! Natürlich ist das kein Grund, deswegen einen lauen Menschen auszuzeichnen (Obama), aber wie gesagt - was soll man denn großartig erwarten?
Al Gore und Obama bekommen die wohl bekannteste Auszeichnung, während FDP-Abgeordnete im Europa-Parlament Papst Benedikt XVI. in den Menschenrechtsbericht aufnehmen wollten.
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