Dienstag, 6. Oktober 2009

Gähn! Schnarch! Ratzepüh!

    Die Reformkatholiken legen jetzt noch eine Schüppe drauf. Verheiratete Priester wieder einsetzen! Zölibat abschaffen! Frauen zu Diakoninnen machen! (Heißt das nicht Diakonissen? Oder ist Diakoneuse richtig? Oder Diakonesse?) Laien (in der ersten Eskalationsstufe natürlich erst mal Diakone) zu sakramentalen Handlungen wie Eucharistie und  Krankensalbung zulassen! Aber subito! Am besten gestern!
   Kennen wir ja schon. Aber jetzt geht es tierisch zur Sache. Jetzt gehts loooos! Mit dem "loyalen Ungehorsam" nämlich.  Eine nette contradictio in adiecto. 
   "Die Kirche denkt in Jahrhunderten und Jahrtausenden, wir denken in Jahren" Sagt ein gewisser Herr Kohlmaier seines Zeichens Ex-Volksanwalt. Gut gebrüllt, Löwe, das bringt die Sache auf den Punkt.
   Und bei dieser Gelegenheit würde ich gerne etwas einflechten, was unser Pater Recktenwald in einer kleinen Broschüre schrieb, die er uns beim letzten Blogozesentreff übergab.
Wer der Liebe des Herrn begegnet, erfährt in sich nicht nur das Aufbrechen einer unendlichen Sehnsucht, den Herrn zu lieben, sondern auch des Wunsches, daß er von möglichst vielen Seelen geliebt wird und der Sehnsucht, an der Verwirklichung dieses Wunsches mitzuwirken. ... Im Lichte dieser Erfahrung relativiert sich die Bedeutung vieler Anliegen, die heute die kirchlichen Schlagzeilen beherrschen und die Gemüter erregen. Was für ein Gewicht haben sie schon im Vergleich zur alles überragenden Wirklichkeit der Liebe Jesu Christi? Wenn ich ihr begegnet bin, brennt in mir nur noch der Wunsch, daß dieses Liebe erwidert wird. Und nun soll ich über das Zölibat diskutieren? Wie langweilig! Daß Christus immer mehr erkannt und geliebt wird, ist das einzige Anliegen, das mir auf den Nägeln brennt. Und jetzt soll ich auf den Zeitgeist hören und meine Energie für den Kampf um das Frauenpriestertum verschwenden? Welche Zumutung! Die Verdunstung des Christusglaubens trocknet das kirchliche Leben aus, und jetzt soll ich von etwas mehr Unzucht (darauf läuft ja letztlich die Forderung nach einer Lockerung der kirchlichen Morallehre hinaus) eine Erneuerung der Kirche erwarten? Lächerlich!
   Wohl wahr. Langeweile, tödliche Langeweile, ist die Emotion, die mich überfällt, wenn ich Verlautbarungen von "Kirche von unten" in die Hände bekomme, wenn ich solche unsägliche Blättgen in den Händen halte, wie "Christ in der Gegenwart", in dem heuer für ein Konzil getrommelt wird, an dem nicht - wie altmodisch - nur Bischöfe teilnehmen sollen, sondern auch "Fachleute, deren Kompetenz in vielen Sachverhalten der ihrer Kleriker überlegen ist" Stimmberechtigt, wohlgemerkt.
"Ach! mehr denn je fühle ich, Jesus dürstet. Er trifft nur auf Undankbare und Gleichgültige unter den Jüngern der Welt und unter seinen eigenen Jüngern findet er, ach! so wenig Herzen, die sich ihm ohne Rückhalt hingeben, die die ganze Zärtlichkeit zu seiner unendlichen Liebe verstehen." Thérèse de Lisieux, "Selbstbiographie", S. 193

5 Kommentare:

Sponsa Agni hat gesagt…

YESSSSSS!
Das ist DER Kommentar des Tages! Thank you for the Aufheiterung! :-)

Sponsa Agni hat gesagt…

Ich musste das bei mir mal direkt verlinken, so scharf war das... jetzt geht es mir echt total gut - *grins*

Stanislaus hat gesagt…

Komisch, als ich den Link zum Standart aufgemacht hatte, war neben dem Artikel eine Werbung zu lesen: "Haben auch Sie Potenzprobleme?"

Gezz isse wech ...

Rosenkranz-Atelier hat gesagt…

100% einverstanden!

. hat gesagt…

danke! Sehr gut!