Sonntag, 13. Juni 2010

Der Stock ist kein Stab


Nein, dieses idyllische Bildchen paßt überhaupt nicht. Aber da ich Francois-Boucher-Bildchen versprochen habe,  heute mal dieses. Nun fehlt in diesem Bild ja nicht Schäfer, Schaf und Hund, aber das Rokoko assoziierte bei Schäfer nun mal eher nicht den "Stecken und Stab" des Psalm 23:4, sondern das Schäferstündchen. Papst Benedikt XVI assoziiert bei den Instrumenten des Hirten aus dem Psalm aber ganz anderes.
„Dein Stock und dein Stab geben mir Zuversicht“: Der Hirte braucht den Stock gegen die wilden Tiere, die in die Herde einbrechen möchten; gegen die Räuber, die sich ihre Beute suchen. Neben dem Stock steht der Stab, der Halt schenkt und schwierige Passagen zu durchschreiten hilft. Beides gehört auch zum Dienst der Kirche, zum Dienst des Priesters. Auch die Kirche muß den Stock des Hirten gebrauchen, mit dem sie den Glauben schützt gegen die Verfälscher, gegen die Führungen, die Verführungen sind. Gerade der Gebrauch des Stockes kann ein Dienst der Liebe sein. Heute sehen wir es, daß es keine Liebe ist, wenn ein für das priesterliche Leben unwürdiges Verhalten geduldet wird. So ist es auch nicht Liebe, wenn man die Irrlehre, die Entstellung und Auflösung des Glaubens wuchern läßt, als ob wir den Glauben selbst erfänden. Als ob er nicht mehr Gottes Geschenk, die kostbare Perle wäre, die wir uns nicht nehmen lassen. Zugleich freilich muß der Stock immer wieder Stab des Hirten werden, der den Menschen hilft, auf schwierigen Wegen gehen zu können und dem Herrn nachzufolgen.
Der gute Hirt ist also nicht einfach der liebe Hirt, so wenig wie der gute Gott nicht der liebe Gott ist. Und so könnte man, wenn man diesen Bericht liest, sich wünschen, daß der oberste Hirt der Kirche seinen Stock auch einmal auf dem Rücken eines Erzbischofs tanzen läßt.

Der Schäferhund auf diesem Bild sieht ziemlich nach Collie aus, oder?

1 Kommentar:

Eugenie Roth hat gesagt…

Mixa hat ja meines Wissens auch Rehabilitierung beantragt. Zu Recht ...