Mittwoch, 16. Juni 2010

Oremus et pro Christianissime Imperatore ...


Nachdem der Vorschlag Ernst Wirmers, des jüngeren Bruders des Widerstandskämpfer Josef Wirmers, für eine an dem Entwurf seines Bruders orientierte Bundesflagge scheiterte, übernahm die CDU den ursprünglichen Vorschlag als Parteiemblem. Daß sich dieses Parteiemblem bewußt auf den Widerstand des 20. Juli bezog, war mir jedenfalls bis dato nicht bekannt. 1970 - wie sollte es auch anders sein - schaffte die CDU ihr altes Emblem ab. Es folgten eine Reihe von graphischen Modellen, von denen - offen gesagt - das eine so belanglos war wie das anders. Derzeit tragen wir die poltische Modefarbe Orange. Und morgen?

Ich würde - sollte sich Kristina Schröder mit Ihrem Vorschlag durchsetzen, auch Homosexuellen das Adoptionsrecht zu gewähren - mauve vorschlagen. Immer schön zeitgeistig, gelle?

Zum Post-Titel: Noch sehr lange fand sich in den großen Fürbitten des Karfreitags auch die Formel für die Fürbitte für den Kaiser des Heiligen Römischen Reiches. Selbst in einer Ausgabe aus den 30iger Jahren, die ich besitze, wird sie noch - als nicht mehr gebräuchlich - zitiert.
Oremus et pro Christianissime Imperatore nostro N., ut Deus et Dominus noster sudditas illi faciat Omnes barbaras nationes, ad nostram perpetuam pacem.
Ein bißchen Heiliges Römische Reich ist wohl als Erinnerung doch noch geblieben. Zumindest in der frühen CDU. Intuitiv wählten die Delegierten des Hamburger Parteitages ein Emblem, daß sich sowohl an den Farben (Schwarz-gold) wie auch an den Formen (Adler) des kaiserlichen Paniers orientierte. Ob wohl noch jemand ein altes Meßbuch in der Tasche hatte? Josef Wirmer wird die alte Fürbitte jedenfalls noch in Erinnerung gewesen sein.

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