Montag, 7. Juni 2010

First patchwork


Auf diesem Blog also bis auf weiteres nur noch Bilder von Francois Boucher. Schließlich gilt es, als Anhänger der Kunst der Rokoko Flagge zu zeigen, nicht Alipius?

Und heute ein kurzer, wennauch launiger Beitrag, warum ich die beiden hochgelobten Kandidaten für das BuPräAmt für völlig unwählbar halte. Oder auch, warum sie natürlich völlig wählbar sind. Nur nicht für mich - was ja auch völlig wurscht ist, weil ja niemand auch nur im entferntesten auf die Idee käme, mich zum Wahlmann zu küren.

Weil ich es ätzend finde, daß da zwei Männer als Kandidaten stehen, die beide noch nicht einmal das auf die Reihe gebracht haben, was Gilbert Keith Chesterton als die männliche Kardinaltugend schlechthin angesehen hat. Nämlich, eine ganz normale christliche Ehe zu führen.

Der Wulff droht uns als der schlechthinnige Patchworkpräsident. Geschieden, ein Kind aus erster Ehe, verheiratet mit einer um 14 Jahre jüngeren Frau, die - wie es so schön heißt - "ein Kind in die Ehe bringt"(als ginge er hier um eine Waschmaschine, einen Fernseher oder eine Garnitur Silberbesteck). Ein gemeinsames Kind. Die mittlerweile klassische hachwassinnwirsomodern DeineKinderMeineKinderUnsereKinder-Situation. Und da kann man sich über den ersten katholischen Bundespräsidenten nicht so richtig freuen.

Und der Gauck? Ja protestantischer Pfarrer ist der sogar. Aber selbst ein prominentes Beispiel dafür, daß die Ehen protestantischer PrälatInnen offenkundig scheidungsanfälliger sind, oder zumindest genauso scheidungsanfällig wie die der übrigen Gesellschaft. Auch geschieden, auch mit einer um 20 Jahre jüngeren Frau zusammen.

Ist es eigentlich zuviel verlangt, daß man uns bitte - mehr verlang ich ja gar nicht - Kandidaten bietet, die nicht fünfmal geschieden und wiederverheiratet, auch nicht einmal geschieden und wiederverheiratet, nicht schwul, nicht von der Geisteskrankheit der Gendermainstreamingideologie angekränkelt, nicht in Patchworkverhältnissen lebend, nicht in wilder Ehe lebend, nicht außereheliche Beziehungen habend, sonundsoviel Kinder von soundsoviel Frauen habend, die uns kurz gesagt nicht mit ihren Sexgeschichten nerven. Nur als Alternative. Damit man auswählen kann.

Ich hätt gern einen - notabene eine - der einfach nur mit der Frau zusammenlebt - oder dem Mann - die er  - oder sie - geheiratet hat, mit der er - oder sie - Kinder hat, und mit der er - oder sie - immer noch zusammenlebt. Nur als Kandidaten. Den würd ich wählen. Aber der steht nicht im Angebot. Bloß die Merkels, Schröders, Westerwelles, Fischers, Becks, Wowereits, Seehofers, ja und die Wulffs und Gaucks.

Und die würd ich nicht wählen. Weil ich der offenbar völlig altmodischen Vorstellung bin, daß die, die uns politisch repräsentieren, ja ein Vorbild sein sollten. Was besseres als wir, die wir unser Leben vielleicht nicht so toll auf die Reihe bekommen haben. Zu denen wir aufschauen können. Als Vorbilder an Liebe, Treue, Verläßlichkeit, Glaubwürdigkeit, die uns den Mut geben, es wenigstens zu versuchen so zu leben, wie unsere großen Vorbilder. Weil sonst die Gesellschaft zusammenbricht, wenn sie keine Vorbilder mehr hat.

Nun ja, die erzkatholischen Könige Frankreichs, die Nachfahren des Heiligen Ludwigs, hielten sich Mätressen. Dies ist ein Bild der berühmtesten Mätresse aller Zeiten, Madame Pompadour. Und trotzdem widert mich das Mätressenwesen des französischen Könige weniger an, als die allgegenwärtige, und sei es auch nur serielle, Promiskuität der Jetztzeit.

4 Kommentare:

Eugenie Roth hat gesagt…

Ich wüßte einen:

Köhler ...

Anonym hat gesagt…

bei der Stellenbeschreibung jetze ist mir spontan das mentholzigaretteninhalierende Ehepaar Schmidt eingefallen

:-)

Katharinasvetlanaviviorka

Johannes hat gesagt…

Hat was. Ja.

Teresa hat gesagt…

Georg Friedrich Prinz von Preußen:
„Ich habe als Chef des Hauses Hohenzollern keine politische Rolle – und strebe dies auch nicht an.“
Wiki-Zitat; aber er wird sowieso nicht gefragt.
Schade.